Sascha Häcker (links) hatte zweimal die Führung für Calcio auf dem Fuß. Erzielt hat sie schließlich sein Teamkollege Niko Zalac. Foto: Pressefoto Eibner

Der Echterdinger gewinnen ihr Nachholspiel gegen den VfL Sindelfingen mit 1:0 und bleiben damit erstmals seit fast einem Jahr ohne Gegentor.

Echterdingen - Wie hatte es sich der Trainer Francesco Guerra zum Rückrunden-Beginn vor wenigen Wochen gewünscht gehabt? Keine wilden Torfestivals mehr. Schluss mit Harakiri-Fußball. Stattdessen doch einfach auch einmal ein schlichtes, unspektakuläres 1:0. Gesagt, getan. Im Nachholspiel gegen den VfL Sindelfingen verbuchten Guerras Verbandsliga-Fußballer von Calcio Leinfelden-Echterdingen am Mittwochabend exakt dieses Resultat. Es war für den Filderclub nach dessen vorheriger Durststrecke nun der zweite Sieg innerhalb von sechs Tagen – und zugleich auch das Ende einer rekordverdächtigen Negativserie.

Elf Monate und sechs Tage: so lange hatten es die Echterdinger zuletzt vergeblich versucht, ein Punktspiel endlich wieder einmal ohne Gegentor zu beenden. 24 Anläufe, 24-mal hatte es nicht geklappt. Ja, in dieser Saison hatte sich die Mannschaft bereits den Ruf einer Schießbude erworben gehabt. Nun ist das düstere Kapitel fürs Erste durch. Diesmal stand sie, die ersehnte Null. „Dadurch ist es gleich ein doppelt schönes Gefühl“, sagte Guerra nach dem Schlusspfiff. Das eigene Aufgebot habe es inzwischen verinnerlicht, worauf es ankomme: „Nach Ballverlusten gehen wir direkt wieder in die Balleroberung.“ Stetes Nachsetzen, Gegenpressing, dem Gegner keine Luft lassen.

Zalac mit entscheidendem Tor

Hinzu kam, dass die Abwehr mit dem zuletzt neu gefundenen Innenverteidiger-Duo Niko Zalac und Josip Pranjic einen guten Job verrichtete. Nicht nur das: Zalac avancierte obendrein im Angriff zum Matchwinner. In der 78. Spielminute war er es, der den spielentscheidenden Treffer markierte. Nach einer Freistoßflanke von Shaban Ismaili verpasste der Sindelfinger Torhüter David Kocyba den Ball – im Gegensatz zu Zalac, der jenen mit dem Hinterkopf ins Netz wuchtete. „Alles in allem ein verdienter Sieg für uns“, befand nicht nur Guerra – der zweite nacheinander nach dem 2:1 vom vergangenen Freitag in Rutesheim.

Im Vergleich zu jenem hatte das Trainergespann Di Frisco/Guerra seine Startelf lediglich auf einer Position verändert. Armin Zukic durfte im Spiel gegen seinen Ex-Verein von Beginn an ran. Er ersetzte auf der linken Außenbahn den privat verhinderten Tahir Bahadir. Dass die erste Hälfte danach trefferlos blieb, war vor allem zwei Faktoren zuzuschreiben: auf der einen Seite dem Torgebälk, auf der anderen dem gut aufgelegten Calcio-Keeper Henning Bortel. Die Echterdinger scheiterten zweimal krachend am Aluminium, erst durch einen Freistoß von Josip Pranjic (22.), dann durch einen 20-Meter-Schuss ihres Kapitäns Gökhan Gümüssu (34.). In weiteren aussichtsreichen Situationen beförderten Zalac und Sascha Häcker den Ball am Ziel vorbei (17./32.).

Bortel rettet zweimal

Demgegenüber hatten die Sindelfinger Gäste ihre besten Chancen durch Frederick Mohr und Oliver Glotzmann (20./25.). Beide Male rettete jedoch Bortel glänzend, gegen Glotzmann im Eins gegen Eins nach einer Abwehrpanne des Filderteams. Nach einem schlampigen Querpass war Diamant Avdiu in Bedrängnis geraten und hatte sich die Kugel abnehmen lassen.

Insgesamt war es in den ersten 45 Spielminuten ein offener Schlagabtausch. Erst im zweiten Durchgang übernahm zunehmend eine Mannschaft das Kommando: Calcio. Defensiv ließen die Echterdinger nun kaum mehr etwas zu. Sie agierten kompakt und konzentriert. Offensiv wurde zwar auch ihre Zahl der Möglichkeiten geringer, der Führungstreffer war aber schließlich allemal verdient. Markieren können hätte ihn bereits der erneut als einzige Spitze fungierende Häcker, als er das Spielgerät um Zentimeter am Tor vorbeischob (49.). Bei Zalacs erwähntem Kopfball war es dann so weit.

Nun ein Sechs-Punkte-Polster

In der Tabelle klettert Calcio mit dem Ergebnis auf den achten Platz. Der Abstand zur Abstiegszone beträgt nun sechs Punkte, womit sich um einiges entspannter in die Osterpause gehen lässt. Die nächste Begegnung folgt am Freitag, 6. April, erneut zuhause in den Goldäckern gegen den Aufstiegsanwärter Hollenbach.

Beim Gegner müssen sie hingegen allmählich mit dem Rechnen beginnen. Die Sindelfinger sind nun seit sechs Partien ohne Sieg. Außerdem werden sie am kommenden Spieltag ohne ihren Angreifer Lars Jäger auskommen müssen. Er sah in der Endphase des aktuellen Kräftemessens Gelb-Rot.

Calcio Leinfelden-Echterdingen:
Bortel – Vidic, Zalac, Pranjic, Avdiu – Ismaili, Candan – Joas, Gümüssu (80. Lekaj), Zukic (90.+2) – Häcker (88. Saglam).

VfL Sindelfingen:
Kocyba – Krauß (85. Sauter), Mohr, Schuster, Wetsch – Aleman Solis, Syla (56. Molitor), Feigl, Mijic (66. Hasenstab) – Jäger, Glotzmann.