Mit dem Gegner noch eine Rechnung offen: Francesco Guerra, die eine Hälfte des Calcio-Trainergespanns. Foto: Yavuz Dural

Calcio hat mit seinem Gegner eine Rechnung offen. Fix sind zwei weitere Neuzugänge.

Echterdingen - Die Ankündigung stand. Sobald der Klassenverbleib endgültig gesichert ist, wollten sie in personeller Hinsicht Nägel mit Köpfen machen. Gesagt, getan. Seit dem turbulenten 7:4 vom Wochenende in Öhringen haben die Verantwortlichen des Fußball-Verbandsligisten Calcio Leinfelden-Echterdingen ordentlich Schreibtischarbeit geleistet. Die Verpflichtung von Endrit Syla (21, rechts offensiv) vom Staffelrivalen VfL Sindelfingen war ein erster Schritt. Nun, vor dem Nachholspiel an diesem Mittwochabend zuhause gegen den TSV Ilshofen, sind zwei weitere Neuzugänge fix.

Nicastro und Carfagna kommen

Jung, hungrig, entwicklungsfähig – in dieses von den Echterdingern mittlerweile bevorzugte Raster passen auch Alessandro Nicastro und Toni Carfagna. Dass beide zudem Italiener sind, macht die Angelegenheit für den ja italienischstämmigen Club Calcio noch passender. Nicastro (24) kommt vom Landesligisten SV Ebersbach, sammelte zuvor aber auch schon höherklassige Erfahrung. In Göppingen und Backnang schnupperte er bei sporadischen Einsätzen Oberliga-Luft. Und in der Jugend schnürte er für Fortuna Düsseldorf, den 1. FC Kaiserslautern und die Stuttgarter Kickers die Schuhe. Carfagna (21) zieht es vom Landesliga-Tabellenführer 1. FC Heiningen in die Goldäcker. Er ist als Alternative für den Angriff vorgesehen.

So nimmt der künftige Calcio-Kader allmählich Konturen an. Dass nach wie vor Handlungsbedarf besteht, ist gleichwohl klar. Zum einen qualitativ, um in der nächsten Saison dann tatsächlich wie geplant zum Angriff auf die vorderen Tabellenplätze blasen zu können. Zum anderen quantitativ, um einer erneuten Situation wie der aktuellen vorzubeugen. Zuletzt in Öhringen etwa stand den Echterdingern nur noch ein Rumpfaufgebot von 13 Erste-Mannschaft-Spielern zur Verfügung. „Wir kämpfen uns gerade mit einem Minikader durch“, weiß der Trainer Francesco Guerra, der mit seinem Partner Francesco Di Frisco nun aber kein Nachlassen sehen möchte. Dass eben das Mindestziel bereits erreicht ist? Egal. Für die verbleibenden drei Spiele haben die Coaches die Messlatte neu aufgelegt. „Jetzt wollen wir noch Fünfter werden“, sagt Guerra, der auf den zuletzt formstarken Armin Zukic (familiär bedingt in Bosnien) verzichten muss.

„Angespannte Atmosphäre“

Dafür braucht es weitere Siege – in der anstehenden Begegnung allerdings nicht nur vor diesem Hintergrund. Gegner Ilshofen? War da nicht was? Es war, und sie haben es bei Calcio nicht vergessen. „Wir haben da noch eine Rechnung offen. Die wollen wir begleichen“, knurrt Guerra im Rückblick aufs Hinspiel. Seinerzeit verloren die Gäste von den Fildern nach einer 2:0-Führung in einem irren Finish noch mit 2:4 – und fühlten sich verschaukelt. Was folgte, waren Tumulte auf dem Platz sowie eine mehrwöchige Sperre für den Torjäger Sascha Häcker wegen Schiedsrichterbeleidigung. Nebeneffekt: eine seither „eher angespannte Atmosphäre zu diesem Gegner“, wie Guerra es nennt.

Jener dürfte sich indes nicht minder motiviert ans Werk machen. Für den Spielertrainer Ralf Kettemann und die Seinen geht es um nicht weniger als den Aufstieg. Mit einem Auswärtserfolg würden sie auf den zweiten Tabellenplatz klettern, dann mit nur noch zwei Punkten Abstand zum Spitzenreiter Normannia Gmünd. Für Brisanz ist also von beiden Seiten gesorgt.