Weihnachtsbäume haben bald wieder Hochkonjunktur. Doch wer sich das beliebte Kulturgut ins Wohnzimmer stellen will, wird wohl tiefer in die Tasche greifen müssen.
Die Vorweihnachtszeit ist nicht mehr weit entfernt. Mit ihr startet auch der Christbaum-Handel in seine Verkaufssaison. Doch der Preis für die Weihnachtsbäume ist in diesem Jahr erneut gestiegen. Grund sind in erster Linie die höheren Lohn- und Transportkosten. Das erklärt Martin Rometsch, Geschäftsführer des Christbaumverbands Baden-Württemberg.
Mit 21 bis 29 Euro pro Meter Nordmanntanne, der mit Abstand beliebtesten Weihnachtsbaumart, rechnet der Verband daher in diesem Jahr. Etwas mehr als im Vorjahr, als die Obergrenze der Preisspanne noch bei 27 Euro lag. Bei dem Preis handelt es sich jedoch nur um eine Empfehlung. Grundsätzlich kann jeder Betrieb selbst entscheiden, welchen Preis er für den laufenden Meter verlangt.
In der Stadt teurer
Im städtischen Bereich, also auch im Raum Stuttgart, liege der Preis wohl eher nahe der Obergrenze erläutert Rometsch. Denn hier seien die Transport- und Logistikwege länger und daher teurer. Im ländlichen Raum, nahe bei den Erzeugern, bewege man sich tendenziell mehr im unteren Bereich der Preisspanne.
Marcus Altmann aus Berglen bei Winnenden ist seit vielen Jahrzehnten im Christbaum-Geschäft tätig. Im Dezember verkauft er seine Bäume an mehreren Stuttgarter Örtlichkeiten, unter anderem an der Pauluskirche und am Urachplatz. Er will die Preise wie im vergangenen Jahr halten. „Diese Preisspirale nach oben gehen wir nicht mit. Irgendwann kann der Kunde sonst gar nichts mehr zahlen“, sagt er. Für ihn ist die Christbaum-Branche auch ein Stück weit Kultur „und die stirbt sonst kontinuierlich ab.“ Er hofft auch auf das Verständnis seiner Vorlieferanten, wenn er den Kunden zuliebe bei rund 25 Euro pro Meter bleibt.
Händler wollen Preise halten
„Die Transportkosten sind gestiegen. Das macht das Ganze ein bisschen teurer“, erklärt auch Thomas Klenk, ebenfalls Christbaumhändler aus dem Rems-Murr-Kreis. Für qualitativ hochwertige Bäume müsse man durchaus inzwischen 30 Euro pro Meter bezahlen. „Aber wir finden auch für jeden etwas, der nur 20 Euro hat“, sagt er. Insgesamt sei die Steigerung „im Rahmen“. Auch er wolle versuchen seine Preise ähnlich wie im Vorjahr zu halten. Seine Bäume verkauft er in Stuttgart an der Aussichtsplattform Schottstraße.
Mit der Qualität zufrieden
Mit der Qualität sind die Händler indes in diesem Jahr zufrieden. Marcus Altmann und Thomas Klenk sprechen von insgesamt ordentlicher bis guter Beschaffenheit der Bäume. Die Trockenzeit hätten diese gut überstanden. Nur den Jungpflanzen sei der partielle Regen nicht allzu gut bekommen, sagt Thomas Klenk. Auch Verbandsgeschäftsführer Martin Rometsch sieht eine hohe Qualität, vor allem bei den beliebten Nordmanntannen: „Wir können wirklich ganz zufrieden sein mit diesem Jahr.“