Der Schauspieler Gerald Friese nahm die Zuhörer im Bürgerhaus mit auf eine heitere Reise durch die Literatur. Foto: Marta Popowska

Die Reihe „Mittwoch Nachmittag“ hat ihren Vierzigsten im Bürgerhaus in Botnang gefeiert. Der Schauspieler Gerald Friese unterhielt mit einer Literatur-Performance.

Botnang - Vierzig Jahre, das sei schon eine lange Zeit, sagte Ingeborg Gaiß über die Veranstaltungsreihe. Noch nie musste ein Termin abgesagt werden. Erst vor kurzem fiel ein Ausflug angesichts der Hitze dann doch aus. Doch sei dies der bislang einzige Ausreißer. Der „Mittwoch Nachmittag“ ist wahrlich eine Institution in Botnang. Entsprechend gefeiert wurde der runde Geburtstag – natürlich am vergangenen Mittwochnachmittag im Bürgerhaus. Neben festlichen Reden und kultureller Unterhaltung wurde auch Brigitte Kappes für ihr Engagement geehrt.

Treue Fans der Veranstaltungsreihe

Gut 70 Gäste hatten sich eingefunden, um auf ihren „Mittwoch Nachmittag“ anzustoßen. Die meisten Anwesenden haben ihr Berufsleben schon hinter sich und dürften treue Fans der Reihe sein. Denn die richtet sich an ältere Bürger und hält sich nun mal seit vier Jahrzehnten. Und die Qualität habe sich rumgesprochen. „Wir haben mittlerweile nicht nur Gäste aus Botnang, sondern auch aus Feuerbach, Rohr oder Weilimdorf“, sagte Gaiß. Der Blick in die vielen Gesichter lassen sie auch die bürokratischen Hürden vergessen, die das Ehrenamt heutzutage mit sich bringe: „Ich würde mich über weitere 40 Jahre freuen.“

Bevor es noch mal ernst wurde, gab es Klarinettenmusik und eine Literatur-Performance des Schauspielers Gerald Friese. Der nahm die Anwesenden mit auf eine heitere Reise durch die Literatur. Von Hermann Hesse über die Gebrüder Grimm bis hin zu Johann Wolfgang Goethe drehte sich alles ums Alter. Dem ernsten Thema konnte der Schauspieler in seinem Vortrag aber nur Humorvolles abgewinnen.

Programm auf Senioren umgestellt

Etwas für alle zu finden, das sei nicht einfach gewesen, sagte anschließend das langjährige Teammitglied Brigitte Kappes. Sie wusste noch von den Anfängen zu berichten. „Was macht man also? Man bildet einen Arbeitskreis“, sagte sie. Thematisch hat man sich ausprobiert. Es gab Modenschauen oder „wir fuhren mit dem Partywagen der Stuttgarter Straßenbahn“. Später folgte ein anspruchsvolles Programm aus Vorträgen, Theater oder Lesungen. Es sollte für Jung und Alt sein. „Doch die Jungen kamen nicht, also stellten wir das Programm um auf Senioren“, resümierte sie. So gibt es heute neben Ausflügen auch Sitzgymnastik oder Fachvorträge zu Erbrecht oder Gesundheit.

Für Brigitte Kappes war es mit ihrer Rede jedoch nicht getan. Botnangs Bezirksvorsteherin Mina Smakaj lobte in ihrer Ansprache nicht nur das abwechslungsreiche Programm, sondern bat am Ende noch um weitere fünf Minuten, denn sie hatte noch eine Überraschung in der Tasche. Für ihr jahrelanges Engagement in zahlreichen Ehrenämtern und Einrichtungen überreichte sie Brigitte Kappes die Ehrenmünze der Landeshauptstadt Stuttgart.