In Degerloch hat der Nikolaus Geschenke an Kinder verteilt. Am Haus des Waldes durften die Besucher selber sägen Foto: Breuer, Baur

Bei drei Veranstaltungen konnten sich die Besucher am Wochenende in Degerloch und in Birkach auf die bevorstehenden Festtage einstimmen.

Degerloch - Feiern, Märkte, Nikoläuse – allüberall weihnachtet es schon sehr. So war am Wochenende in Degerloch und Birkach einiges geboten.

Waldweihnacht auf der Waldau

Silvie Kuhn steht an einer der Mitmachaktionen der Waldweihnacht. Ihre Kinder sind eifrig dabei, Wolle durch ein Loch im Holz zu fädeln. Neben der Bastelstation steht eine Feuerschale. Es ist nicht die einzige auf dem Gelände des Haus des Waldes. „Das Schöne auf dem Weihnachtsmarkt hier ist, dass es draußen ist und man sich trotzdem aufwärmen kann,“ sagt Kuhn.

Umgeben von Tannen, feierte das Haus des Waldes am Freitag und Samstag Waldweihnacht. Es lockte die Besucher mit weihnachtlichen Mitmachaktionen an. Jung und Alt konnten Weihnachtsliedern lauschen oder Vesperbretter mit heißen Eisen beschriften. „Der markanteste Unterschied zu anderen Weihnachtsmärkten ist, dass es bei uns nicht darum geht, Dinge einzukaufen, sondern dass man selbst auch etwas macht“, sagt Berthold Reichle, Leiter des Haus des Waldes.

Wer sich die Finger nicht am Feuer wärmen wollte, konnte sie um seinen warmen Punsch schlingen. Hungrig blieben die Gäste nicht: Es gab Waffeln und Würste. Wer wollte, konnte Stockbrot übers Feuer halten oder süße Stückle mit Haselnüssen und Co. bestreuen, um sie dann in den Holzofen zu schieben. Außerdem boten Stände Textilien, Weihnachtsschmuck und Selbstgebasteltes an.

Rund um das Bezirksrathaus

Bei Sonnenschein und frostigen Temperaturen haben sich viele Degerlocher am Samstag auf den Weg zum Nikolausmarkt gemacht, der am und ums Bezirksrathaus herum stattfand. Um der Kälte zu trotzen rückten die Besucher eng vor der Bühne zusammen, wo der Unterstufenchor der Fritz-Leonhardt-Realschule eine Mischung aus klassischen und modernen Weihnachtsliedern sang. Später traten noch die Chöre von Filderschule und Freier Aktiver Schule auf.

Besondere Mühe bei der Standgestaltung hatte sich die Tempelgesellschaft gegeben. Deren Mitglied Rainer Kloß hatte eigenhändig in monatelanger Arbeit eine Holzhütte gezimmert, die der religiösen Gemeinschaft nun als Verkaufsstand diente. Zum Lohn gab es den ersten Rang in der Standprämierung, die Bezirksvorsteherin Brigitte Kunath-Scheffold durchführte, sowie einen 50-Euro-Gutschein vom Gewerbe- und Handelsverein.

Einmalige Brezel

Nicht weniger winterlich ging es in Birkach beim Weihnachtsmarkt zu. Eine Windböe wehte gar einige Gläser und Tassen am TSV-Stand ab. Der durch das heftige Geklirr folgende Schreck wich aber schnell. Die Besucher schlenderten gut gelaunt die Alte Dorfstraße auf und nieder, um die Strickdecken des Pallotti-Kindergartens, die Holzsterne der Royal Rangers oder die Gepa-zertifizierte Stadtbezirksschokolade der Initiative „Fihavanana für eine Welt“ in Augenschein zu nehmen.

Ein besonderes Highlight bot der Kultur- und Bürgerverein mit seiner auf Herzog Carl Eugen von Württemberg zurückgehende „Carolus-Brezel“ an. Die ohne Salz gebackene, mit Mohn und Sesam bestreute Brezel ist ein Birkacher Original. Sie war vor langer Zeit verbreitet und verschwand dann ebenso lange aus dem Bäckersortiment, bis sie der Kulturverein vor drei Jahren wieder aufleben ließ. „Wir wollten etwas für Birkach typisches machen“, sagt Vereinsmitglied Hartmut Brenner; Glühwein und Bratwurst gebe es ohnehin genug. Nachdem die Carolus-Brezel im vergangenen Jahr bereits am Nachmittag ausverkauft war, hat der Verein bei der Bäckerei Gehrung diesmal 125 Stück geordert. Auch Bezirksvorsteherin Andrea Lindel schaute vorbei ließ sich eine der einmaligen Brezeln schmecken.