2016 hatte der Händlerverein das Fest zum ersten Mal veranstaltet. Foto: Sägesser

Eine Neuauflage der sommerlichen Flanierveranstaltung des Händlervereins in Stuttgart-Sillenbuch wird es 2017 nicht geben – obwohl der Auftakt im Jahr davor sehr gut angekommen ist. Die Verantwortlichen äußern sich hier, weshalb.

Sillenbuch - Weiße Luftballons, weiße Tischhussen und viele Menschen in schneeweißer Sommerkleidung: Auf der Homepage der Sillenbucher Meile stehen die Bilder der „Weißen Meile“ 2016 bis jetzt auf der Startseite, eine Neuauflage wird es aber in diesem Jahr nicht geben. Die hochsommerliche Ton-in-Ton-Flanierveranstaltung ist abgesagt, dabei war die Premiere im vergangenen Jahr ein voller Erfolg gewesen, sagt Rita Weckenmann, die stellvertretende Vorsitzende des Händlervereins Meile. „Sie ist super gut angekommen. Ein schickes Fest mit Ambiente. Das war eigentlich klasse“, sagt die Chefin von Tee Gschwender.

Was allerdings nicht so klasse war, waren die Kosten. Weckenmann rechnet vor: Geld für die Verlegung der Bushaltestellen, dann die Kosten für die weiße Dekoration oder für die Werbung, die auf die Mitglieder umgelegt werden, „das kostet alles Geld“. Das Budget sprengten aber letztlich die Aufwendungen für Straßensperrungen: 2500 Euro kosten die laut Rita Weckenmann, „und wir kriegen keine Unterstützung aus dem Bezirksrathaus“. Laut dem Vorsitzenden Salvatore Ciminnisi muss zertifiziertes Fachpersonal die Absperrungen einrichten, „das geht immens ins Geld. Es wäre schön, wenn die Stadt Vereine bei den hohen Kosten unterstützen würde“.

Für immer aufgeben will der Händlerverein das Fest nicht

Fazit: Drei Veranstaltungen im Jahr – Sommerfest, Martinimarkt und Weiße Meile – sind zu teuer. Die Weiße Meile, die eigentlich am 22. Juli hätte sein sollen, ist gestrichen worden, dabei hatte das Programm sogar schon gestanden. Ein weiterer Grund für die Absage: Die Meile wird im Juli Gastgeber eines Treffens sein, bei dem die Vorsitzenden der Stuttgarter Händlervereine zusammenkommen, erklärt Salvatore Ciminnisi. Für immer aufgeben wollen die Mitglieder der Sillenbucher Meile den Sommertreff ganz in Weiß jedoch nicht. Bei einer Zusammenkunft im September sollen neue Finanzierungsmöglichkeiten in den Blick genommen werden, kündigt Rita Weckenmann an. Angedacht ist beispielsweise eine Imagebroschüre, die über Anzeigen Geld bringen soll. Und auch Salvatore Ciminnisi verspricht: Die Weiße Meile wird es wieder geben.

Gunter Piel, Inhaber eines Juweliergeschäftes, bedauert die Absage trotzdem sehr. „Das Kommerzielle stand nicht im Vordergrund, sondern das Treffen. Für den Stadtbezirk war das toll und sozial sehr wichtig“, sagt er. Daher hätte er sich eine Beteiligung aus der Politik gewünscht, wie er sagt. Und auch Angelika Plank von Parfümerie Godel betont: Die Veranstaltung sei weniger rentabel denn einfach schön gewesen. Nun konzentrieren sich die Planungen aufs Sommerfest. Das findet am 25. Juni zwischen 11 und 19 Uhr auf der gesperrten Kirchheimer Straße statt. Zwischen Mittag und 17 Uhr sind die Geschäfte an diesem Sonntag geöffnet.