Für den Autoscooter mussten die Organisatoren eine Bank abbauen. Foto: Claudia Barner

Fast wäre nichts draus geworden: Die Veranstalter der Degerlocher Kirbe mussten in diesem Jahr bis kurz vor dem Fest zittern. Mit ein paar Kompromissen hat es dann aber doch geklappt.

Degerloch - Derzeit gibt es charmantere Festareale als den Agnes-Kneher-Platz. Der Turm der evangelischen Kirche gleich nebenan hat von einem hochaufragenden gelben Kran Gesellschaft bekommen. Und wo im vergangenen Jahr noch Häuser standen, öffnet sich die Baugrube für das neue Haus der Kirche.

Stimmung des Veranstalters war verhalten

Die Kirbe im Herzen von Degerloch musste am Wochenende mit Kompromissen leben. Trotz Sonnenschein und großem Andrang hielt sich die Stimmung beim Veranstalter deshalb in Grenzen. „Bis vor zehn Tagen stand nicht fest, ob wir die Kirbe lieber sterben lassen“, sagte Frank Althoff, der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Abteilung Degerloch-Hoffeld, die das Fest im Herzen Degerlochs gemeinsam mit dem Marktamt und dem Gewerbe- und Handelsverein (GHV) organisiert hat. Nur mit „Druck, Druck, Druck“ habe man doch noch eine Lösung finden können.

Einer der Knackpunkte für den Kommandanten und sein Team war der Standort für den Autoscooter. „Ohne dieses Angebot würde die Kirbe einen guten Teil ihrer Attraktivität verlieren“, sagte Althoff. Obwohl die Baustelle nach heftigen Diskussionen rechtzeitig zum Fest zurückgebaut worden war, gelang es erst nach mehreren Anläufen, zwischen Feuerwehrhaus und Bauzaun einen geeigneten Platz zu finden. Althoff: „Wir mussten sogar eine Bank abbauen.“

In der Fahrzeughalle gab es etwas auf die Ohren

Die zahlreichen Boxauto-Fans, die sich im Autoscooter auf Kollisionskurs befanden, werden es ihm gedankt haben. „Ich brauche nichts anderes“, sagte der 15-jährige Julian, bevor er mit seinem Freund einen weiteren Jeton in den Geldschlitz schob. Auf dem reduzierten Gelände hatten zwar alle Schausteller der Vorjahre Platz gefunden, doch nicht jeder war vom neuen Arrangement begeistert. „Das ist schon ein bisschen schwieriger als sonst“, sagte Ida Gronen, die von ihrem Losstand aus direkt auf den mit grüner Plane verhangenen Bauzaun blickte. Rund um das Feuerwehrhaus war von den Schwierigkeiten nichts zu spüren. In der Fahrzeughalle kochte die Stimmung zur Musik des Duos Stauferland Echo hoch. Nebenan in der Blaulichtbar ging der jüngeren Generation bei der 80er/90er-Jahre-Neonparty ein Licht auf. Am Sonntag war Familientag: Die Schau der Einsatzfahrzeuge begeisterte vor allem die kleinen Gäste. Rund 100 Helfer der Feuerwehr waren am Wochenende in drei Schichten im Einsatz. Am Sonntag klinkte sich der (GHV) mit einem verkaufsoffenen Sonntag ins Programm ein.

Auch die Einzelhändler mussten vor Festbeginn zittern, weil lange Zeit nicht feststand, ob die Gewerkschaft Verdi gegen das Sonder-Shoppen am Wochenende vorgehen wird. Letztlich gab es grünes Licht, und die Kirbe des Jahres 2016 hielt, was sie den Degerlochern seit 43 Jahren verspricht: gute Stimmung, gute Laune und die Gelegenheit, sich wieder einmal zu sehen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Der Kirbe-Montag:

Die Degerlocher Kirbe geht weiter: Am Montag, 31. Oktober, sind die Fahrgeschäfte noch im Einsatz und das Feuerwehrhaus geöffnet. Neu im Angebot ist der Mittagstisch, der von 11 Uhr an angeboten wird. Dazu sind neben der Bevölkerung auch Handwerker und Büroteams eingeladen. Drei Gerichte stehen zur Wahl. Zum Abschluss spielt am Abend noch einmal das Stauferland Echo.