Für die Zwiebelfestwirte ging es vorzeitig Richtung Notausgang. Ihr Vorgehen erntet Zustimmung in vielen Facebook-Kommentaren zum Thema. Foto: SDMG

Die Entscheidung der Zwiebelfestwirte für das vorzeitige Aus der Traditionshocketse auf dem Esslinger Marktplatz hat im Netz Verwunderung, Trauer aber auch sehr viel Zustimmung hervorgerufen.

Esslingen - „Da konnte man sowieso nur mit großem Geldbeutel hin“ – „Hatte sowieso kein Flair mehr. Zu teuer und keine gemütliche Stimmung“ – „Den Weihnachtsmarkt können sie auch gleich dicht machen“ – Aussagen wie diese finden sich unter den Postings zum vorzeitigen Aus des Zwiebelfestes auf den Facebook-Seiten unserer Zeitung.

Wie am Dienstag durch unsere Zeitung bekannt wurde, verzichten die Esslinger Zwiebelfestwirte auf die Möglichkeit, ihr Traditionsfest noch für weitere zwei Jahre lang auszurichten.

Das Thema birgt viel Zündstoff. Viele Nutzer haben sich dazu einschlägig geäußert. So schreibt etwa ein Kommentator: „Vielleicht wird es mal Zeit, sich an anderen Städten ein Beispiel zu nehmen und die Vereine so ein Fest ausrichten zu lassen. Das ganze Remstal macht’s vor – von Waiblingen bis Schorndorf.“

„Endlich hat es ein Ende“

Das Aus für die Traditionshocketse im Zentrum von Esslingen finden einige Nutzer vor allem wegen der Preisgestaltung für Speisen und Getränke offensichtlich wenig bedauernswert: „Bis auf geschmelzte Maultaschen konnte ich meinem Kind gar nichts anbieten. Zu teuer und zu wenig günstigere Angebote“, steht unter dem Eintrag. Oder: „Endlich hat es ein Ende (...) Im Laufe der Jahre wurden die Preise immer höher und die Qualität immer schlechter“, ist eine weitere Meinung.

Doch es gibt auch Personen, die das Ende des bisherigen Zwiebelfestes bedauern. Eine Nutzerin schreibt: „Ich finde das sehr schade. Ich bin erst vor kurzem nach Esslingen umgezogen und hatte mich schon auf das Zwiebelfest gefreut.“ Doch nicht nur die Tatsache, dass es kein Zwiebelfest mehr geben wird, sondern auch das viel kritisierte Vorgehen der Stadt ruft im Netz heftige Reaktionen hervor: „Ich bin schockiert, dass ein tolles Fest auf dem Altar von Eitelkeiten oder persönlichen Befindlichkeiten oder Ungereimtheiten geopfert wird. So schießt man sich selbst als Stadt ab. Schade“, steht in einem Kommentar. Und: „Esslingen wird wieder ein Stück lebloser und langweiliger. Danke an die Stadtverwaltung! Hauptsächlich dem OB Zieger.“

Thema bewegt die Netzgemeinde

Kurz nach dem Bekanntwerden des Endes kam die Nachricht, dass sich bereits ein Stuttgarter Gastronom als Nachfolger beworben hat, um den Platzes während des Sommers zu bespielen. Auch hierzu äußerte sich prompt die Netzgemeinde: „Wann kapiert die Stadt eigentlich, dass sie eine Stadt ist, in der Menschen leben und auch am gesellschaftlichen Leben teilhaben und nicht nur als willige Konsumenten herhalten wollen?“, fragt sich ein Facebook-Nutzer. Eine andere Person macht einen, vermutlich nicht ganz ernst gemeinten, Vorschlag: „Macht doch ein Freilichtmuseum aus dieser toten Stadt – Gastro und Feiern werden doch gar nicht mehr gewollt.“

Eine komplette Abkehr von Festen auf dem Marktplatz schlägt ein weiterer Nutzer vor: „Warum überhaupt ein Sommerfest? Es gibt so viele gemütliche Lokale.“

Auch wenn es keine repräsentative Meinungszusammenfassung sein kann, was Nutzer auf Online-Plattformen wiedergeben, sieht man dennoch, dass das Thema die Menschen bewegt. In den Facebook-Kommentaren überwiegt in jedem Fall der Unmut über die Entwicklung in Sachen Zwiebelfest.

Hier lesen Sie den Kommentar unseres Autors zum Thema