Der Veielsche Garten: Zurzeit diskutiert der Jugendrat, wie die Grünfläche genutzt werden könnte. Foto: Maira Schmidt

Der Bezirksbeirat Bad Cannstatt spricht sich für eine Neuplanung des Veielschen Gartens aus. Die Stadtverwaltung soll nach Finanzierungsmöglichkeiten suchen, um die Ideen der Jugendlichen umzusetzen.

Bad Cannstatt - Auch wenn das Gartenamt keinen Handlungsbedarf sehe, werde es einer Neuplanung nicht im Weg stehen. So formulierte Kilian Bezold am Mittwoch im Bezirksbeirat den Standpunkt seiner Behörde zum Veielschen Garten. Ende April hatten Studenten der Nürtinger Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in einer gemeinsamen Sitzung von Bezirksbeirat und Jugendrat aufgezeigt, welches Potenzial das Areal an der Waiblinger Straße in sich trägt. Drei Vorschläge wurden präsentiert. Zurzeit diskutiert der Jugendrat, welcher am geeignetsten ist.

Dort habe sich ein Strichertreff entwickelt

Schon in der Sitzung Ende April wurde aber deutlich, dass es in der Stadtverwaltung unterschiedliche Ansichten zum Veielschen Garten gibt. Während das Stadtplanungsamt ein Gestaltungsdefizit sieht, sprach Bezold nun von einer „ansehnlichen Parkanlage“. Der Gartenamtsmitarbeiter verwies auf die problematische Vorgeschichte der Grünfläche. 1984 habe die Stadt den einstigen Garten der Familie Veiel in eine hochwertige Parkanlage umgewandelt. Rosenbeete wurden angelegt und ein Spielplatz eingerichtet. Doch die Anlage sei nicht wie gewünscht von Familien angenommen worden, sondern dort habe sich ein Strichertreff entwickelt. Vandalismus sowie jede Menge Müll seien die Folge gewesen. Die Verwaltung reagierte. Die Beete wurden entfernt, der Spielplatz zurückgebaut, sodass am Ende nur noch die heutige Grünfläche übrig blieb.

„Eine große Grünfläche mitten in der Stadt“

Seither gebe es keine Beschwerden mehr, betonte Bezold. Das Gartenamt sei daher mit der aktuellen Situation zufrieden. Gleichzeitig gab der Fachmann aber zu, dass die Anlage Potenzial habe. „Eine große Grünfläche mitten in der Stadt, da kann man was draus machen“, sagte er. So sehen es auch die Bezirksbeiräte. Sie verwiesen darauf, dass insbesondere im benachbarten Seelberg Flächen für Kinder und Jugendliche fehlen. Die Verwaltung soll nach Finanzierungsmöglichkeiten suchen, um die Ideen der Jugendlichen umzusetzen. Außerdem sollen die Fachämter den Jugendrat bei der Planung beraten.