Viele Menschen entscheiden sich gegen Fleisch oder für Fleischersatz auf dem Teller. Foto: dpa

Fleischlos zu essen ist längst nichts mehr für Exoten. Viele Menschen entscheiden sich gegen totes Tier im Essen – aus ethischen oder gesundheitlichen Gründen. Die Gastroszene stellt sich darauf ein – auch in Stuttgart.

Stuttgart - Wer sich durchs Internet klickt, ganz analog im Buchladen in die Regale schaut, oder auf dem Street Food Market um die Ecke Inspiration sucht, der kann den Eindruck gewinnen, dass vegetarische und vegane Ernährung in den deutschen Mägen auf dem Vormarsch ist. Die Statistik sagt allerdings etwas anderes: Laut einer Tabelle des Bundesverbandes der Deutschen Fleischwarenindustrie ist der Fleischverzehr pro Kopf zwischen 1990 (66,3 Kilogramm) und 2014 (60,3 Kilogramm) zwar um rund zehn Prozent zurückgegangen. Doch seit vielen Jahren pendelt der Verbrauch stetig um die 60 Kilogramm pro Kopf.

Gleichwohl ist unbestritten, dass sich die Deutschen mehr als früher Gedanken machen über die richtige Ernährung. Manch prominenter Koch springt auf den Trend auf – und das durchaus auch in Stuttgart. Vincent Klink, Chef des Restaurants Wielandshöhe, zum Beispiel hat 2014 sein Kochbuch „Voll ins Gemüse“ herausgebracht. Andere sind durch den Vegantrend erst populär geworden oder haben ihn mitgeprägt – zum Beispiel der Vegankochexperte Attila Hildmann, der sein tierfreies Essen vor allem aus gesundheitlichen Gründen propagiert und sich in den sozialen Medien gerne mal verbale Scharmützel mit anderen Promiköchen liefert, die nicht auf Fleisch verzichten.

Einer der jüngeren Zugänge in der Stuttgarter Gastroszene ist auch kein Unbekannter. Andreas „Bär“ Lasker, Manager der Fantastischen Vier, hat vor einigen Jahren die vegane Ernährung für sich entdeckt und vor kurzem mit dem Filmproduzenten Kai Binder an der Hauptstätter Straße das „Xond“ eröffnet, das veganes Fastfood anbietet. Lasker bereichert damit eine kleine, aber feine Szene vegetarischer Restaurants und Imbisse in Stuttgart, die vom seit vielen Jahren im Schwabenzentrum beheimateten Vollwertrestaurant Iden über das Coox & Candy in Bad Cannstatt und diverse Cafés und Imbisse bis hin zum „Körle und Adam“ in Feuerbach reicht.

Das Reizvolle an den fleischfreien kulinarischen Angeboten: Jedes steht für ein anderes gastronomisches Konzept, entsprechend vielfältig sind die Möglichkeiten für die Stuttgarter Schlemmerfreunde.