Einen Tag vor seinem Rücktritt hat sich Papst Benedikt XVI. mit bewegenden und sehr persönlichen Worten von den Gläubigen verabschiedet. Bei seiner letzten Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom dankte der 85-Jährige den Christen und schloss die ganze Welt in sein Gebet ein. Foto: dpa

Einen Tag vor seinem Rücktritt hat sich Papst Benedikt XVI. mit bewegenden und sehr persönlichen Worten von den Gläubigen verabschiedet. Bei seiner letzten Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom dankte der 85-Jährige den Christen und schloss die ganze Welt in sein Gebet ein.

Rom - Einen Tag vor seinem Rücktritt hat sich Papst Benedikt XVI. mit bewegenden und sehr persönlichen Worten von den Gläubigen verabschiedet. Bei seiner letzten Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom dankte der 85-Jährige den Christen und schloss die ganze Welt in sein Gebet ein.

Er vertraue Gott die Kirche in aller Welt an, sagte Benedikt vor Zehntausenden von Pilgern und Touristen. Der Herr habe ihn auch in schwierigen Zeiten geführt.

Der Papst bedankte sich bei allen, die seinen am 11. Februar angekündigten Rücktritt mit Respekt und Verständnis aufgenommen haben. Er habe diese Entscheidung zum Wohl der Kirche getroffen. Benedikt würdigte auch seine Mitarbeiter, die für ihn während des fast achtjährigen Pontifikats ein sicherer Halt gewesen seien. "Ein Papst scheint allein, aber er ist nicht allein, wenn er das Schifflein Petri lenkt."

Benedikt hatte seinen Rücktritt mit schwindenden Kräften begründet. Er werde den Weg der Kirche weiterhin im Gebet begleiten, bekräftigte er. Am Donnerstag endet seine Amtszeit. Dann wird der 85-Jährige mit einem Hubschrauber zur päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo vor den Toren Roms fliegen.

Der deutsche Papst zeigte sich beeindruckt von der Stimmung auf dem Petersplatz, auf dem die Menschen Dankesgrüße und Fahnen schwenkten und ihm mit "Benedetto-Rufen" zujubelten. "Ich bin wirklich bewegt", sagte er. "Wir danken für das Geschenk des Glaubens." Allen deutschsprachigen Brüdern und Schwestern sagte Joseph Ratzinger ein herzliches "Vergelt's Gott".

Unter strahlend blauem Himmel feierte die Menschenmasse das Oberhaupt der katholischen Weltkirche schon vor Beginn der Generalaudienz. Zum Auftakt fuhr der ganz in weiß gekleidete Benedikt - begleitet von Orgelmusik - zunächst mit dem Papamobil durch ihre Reihen und grüßte die Gläubigen. Zwischenzeitlich hielt das Papamobil zweimal an und der Papst küsste kleine Kinder, die ihm hochgereicht wurden, zum Segen.

Auch Hunderte Pilger aus Bayern kamen auf den Petersplatz. Einige Dutzend Gebirgsschützen und zahlreiche Trachtler in ihren farbenfrohen Gewändern überbrachten Benedikt XVI. Grüße aus der Heimat. Unübersehbar schwenkten sie weiß-blaue Fahnen. Eine Blaskapelle aus Traunstein, wo Benedikt einst zur Schule ging, spielten die Bayern-Hymne.

Zahlreiche Kardinäle aus aller Welt nahmen an der Audienz teil. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) war ebenfalls dabei. Für Seehofer und seine Frau war anschließend eine persönliche Begegnung mit dem Papst vorgesehen.