Der Brauch, Blumen an seine Liebsten zu verschenken, geht auf den Bischof Valentin aus der italienischen Stadt Terni zurück. Foto: epd/Heike Lyding

Für die Floristen ist der Valentinstag ein besonderes Ereignis im Jahreskalender. Vor allem die Männer setzen für den 14. Februar auf Blumen als Geschenk. Aber auch Pralinen, Unterwäsche, Accessoires und Schmuck sind hoch im Kurs.

„Kein anderer Tag im Kalender bietet einen so schönen und gefühlvollen Anlass Blumen zu verschenken, wie der Valentinstag“, heißt es beim Fachverband Deutscher Floristen. Wie wichtig der 14. Februar für die Branche ist, zeigt ein Blick auf eine Statistik der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI). In der Woche um den Valentinstag geben die Deutschen durchschnittlich doppelt so viel Geld für Schnittblumen aus wie in einer normalen Woche, ist dort zu lesen. Männer seien zu diesem Anlass die fleißigsten Käufer. Das kann der Geschäftsführer des Floristen-Landesverbandes Baden-Württemberg, Wolfgang Hilbich, nur bestätigen: „Der Valentinstag ist eines der Branchenhighlights. Nach der Trockenphase im Januar belebt dieser Tag das Geschäft wieder.“

Laut AMI gaben die Verbraucher 2022 insgesamt durchschnittlich knapp 37 Euro im Jahr für Schnittblumen aus. Rosen sind nach wie vor führend in den Schnittblumen-Top-Ten. „Das gilt natürlich auch vor allem für den Valentinstag. Da gibt es nur einen Trend: die rote Rose“, betont Hilbich. Circa 40 bis 45 Prozent des Umsatzes in der Valentinstagswoche würden auf Rosensträuße entfallen. Im Jahresdurchschnitt entfielen laut AMI 35 Prozent des Umsatzes auf die Blume der Liebe. Aber auch die Tulpen würden gerne gekauft. Sie liegen auf Position zwei.

„In diesem Jahr kann es allerdings auf Grund gestiegener Energiepreise zu leicht erhöhten Einkaufspreisen bei Schnittblumen kommen – insbesondere Rosen sind auf Grund der weltweiten Nachfrage gerade an Valentin teurer als an anderen Tagen im Jahr“, heißt es beim Fachverband Deutscher Floristen. Gerade die edlen langstieligen Sorten kämen vielfach aus den Ländern des globalen Südens und hätten entsprechend lange Lieferwege hinter sich. „Wir sind erst einmal sehr dankbar, dass unsere Kundinnen und Kunden den Fachgeschäften während Corona die Treue gehalten haben. Das war wirklich gigantisch“, sagt Hilbich. Wie sich nun der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise auf die Branche auswirken, sei allerdings schwierig vorherzusehen.

Zusätzliche Umsätze in Höhe von einer Milliarde Euro?

Eine aktuelle Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter rund 900 Handelsunternehmen ergab, dass knapp die Hälfte des Einzelhandels in Deutschland in diesem Jahr Umsätze auf Vorjahresniveau oder knapp darüber erwartet. Etwa ein Drittel rechnet mit einer Umsatzentwicklung leicht unter Vorjahr, 18 Prozent gehen von deutlichen Umsatzrückgängen aus. Die Prognose des HDE geht für das laufende Jahr von einem preisbereinigten Umsatzminus von drei Prozent aus. „Der Einzelhandel behauptet sich 2023 unter nach wie vor schwierigen Bedingungen gut, verliert jedoch leicht an Boden. Die Zahl der Betriebe im Handel wird weiter sinken. Das Umfeld bleibt von Unsicherheit geprägt, jedoch bietet die Digitalisierung nach wie vor große Chancen“, erklärt HDE-Präsident Alexander von Preen.

Da kommt dem Einzelhandel der Valentinstag sehr gelegen. „Dieser Tag hat für den Einzelhandel eine zunehmende Bedeutung. Immer mehr Menschen kaufen zu diesem Tag Geschenke für ihre Liebste oder ihren Liebsten“, betont Sabine Hagmann, Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbands Baden-Württemberg (HBW). „Die meisten Kunden greifen dabei bei Blumen zu. Aber auch Lebensmittel, zum Beispiel Pralinen, Unterwäsche, Accessoires und Schmuck erfreuen sich zunehmender Beliebtheit als Geschenk für den Valentinstag.“ Einer Umfrage im Auftrag des Handelsverbands Deutschland (HDE) aus dem Jahr 2020 zufolge sorge der Valentinstag im Einzelhandel in Deutschland für zusätzliche Umsätze in Höhe von einer Milliarde Euro. „Auch in diesem Jahr rechnen wir wieder mit einer großen Nachfrage vor dem Valentinstag.“