Michael Hering ist mehr als 2000 Kilometer zur Arbeit gefahren. Foto: Annegret Jacobs

Mit dem Rad zur Arbeit – im Sommer ist Michael Hering mehr als 2400 Kilometer zur Arbeit geradelt. An 38 Tagen ist er jeweils 64 Kilometer gefahren. „Das Rad ist für mich die schnellste und günstigste Variante, von A nach B zu kommen.“

Vaihingen - Danke, Sekt ist gut, passt aber nicht in meinen Trainingsplan.“ Ein Glas Orangensaft-Schorle zum Anstoßen nimmt Michael Hering dagegen gerne. Der 25-Jährige aus Vaihingen ist der Gewinner der Sommeraktion „Mit dem Rad zur Arbeit“. Die Krankenkasse AOK und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) haben diese zum achten Mal gemeinsam ausgerichtet, zwischen Juni und Ende August haben in Stuttgart und Böblingen 850 Teilnehmer mitgemacht.

Die Vorgabe war, in den drei Monaten mindestens 20-mal den Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad zurückzulegen. „Wenn es auch nur die zwei Kilometer bis zur S-Bahnhaltestelle sind“, sagt Erich Kimmich, Landesgeschäftsführer des ADFC. Die Idee hinter dem Projekt sei es, mehr Arbeitnehmern das Umsteigen aufs Rad schmackhaft zu machen, so Elisabeth Schöndorf von der AOK. Es gehe nicht darum, denjenigen, der am schnellsten und meisten geradelt sei, zu zertifizieren. Deswegen wurde der Gewinner ausgelost.

In 38 Tagen mehr als 2400 Kilometer zusammengeradelt

Aber unzufrieden, dass Michael Hering ausgelost wurde, ist Kimmich nicht. Denn der Drucktechnik-Student der Vaihinger Hochschule der Medien hatte im Sommer sein Praxissemester in einer Firma in Tübingen. In drei Monaten hat er an 38 Fahrttagen mehr als 2400 Kilometer zusammengeradelt. 64 Kilometer macht die Tour Vaihingen-Tübingen hin und zurück am Tag. Zu Beginn habe er für eine Strecke noch anderthalb Stunden benötigt. „Nachher war ich eingefahren.“ Die Spitzenzeit beträgt 55 Minuten.

Nicht auf touristischen Routen durch den Schönbuch

Schnell von A nach B war seine Prämisse. „Ich wollte nicht auf touristischen Routen durch den Schönbuch.“ Schon nach dem ersten Tag wusste der Student, dass die Panzerstraße nach Böblingen ungeeignet für schnelles Fortkommen ist – wegen der Pflastersteine. „Irgendwann weiß man, welche Ampel wie geschaltet ist.“ Bahn oder Fahrrad – Hering hat sich vor dem Praxissemester ausgerechnet, was sich für ihn lohnt. Umweltschonend, gesund, billig – und schnell: „Das Fahrrad war für mich am Ende das günstigste Verkehrsmittel“, sagt Hering. Da er am Praktikumsplatz duschen konnte, war für ihn alles klar. Allein: seinen Gewinn, eine einwöchige Radreise ins italienische Cesenatico im Frühjahr 2013, muss er verschieben. Denn ab März radelt Hering zwei Monate lang von New York nach Kalifornien.