Vor drei Jahren ist der sanierte Tierschutzbrunnen bei einem großen Fest enthüllt worden. Foto: Alexandra Kratz

Der Kiosk auf dem Krehlplätzle wird abgerissen, teilt Bürgermeister Michael Föll mit.

Stuttgart-Vaihingen - Fast auf den Tag genau drei Jahre ist es her, dass auf dem Krehlplätzle gefeiert worden ist. Mehr als hundert Bürger waren am 24. April 2010 gekommen, um bei der Enthüllung des sanierten Tierschutzbrunnens dabei zu sein. Gleichzeitig eröffnete der Kiosk wieder. Das gemeinnützige Unternehmen Bonus – die Abkürzung steht für Berufliche Orientierung, Nachbarschaftsläden und Service – verkaufte dort Getränke und Snacks. Allerdings nur für kurze Zeit. Denn schon nach sechs Monaten stellte sich heraus, dass der kleine Laden nicht wirtschaftlich betrieben werden kann. Seitdem fristet das Krehlplätzle wieder ein trostloses Dasein.

Auch Herbert Burkhardt ist der Platz ein besonderes Anliegen. Er hat sich schon vor Jahren dafür stark gemacht, dass an der Ecke Krehlstraße/Hauptstraße wieder mehr Leben einkehrt. Damals war er selbst noch Vaihinger Bezirksvorsteher. Burkhardt plädierte dafür, den Kiosk zu richten und wiederzubeleben. Im Gegenzug sollte der Kiosk beim Feuersee an der Vollmoellerstraße abgerissen und dafür die Grünfläche erweitert werden.

Der Laden kann nicht wirtschaftlich betrieben werden

An diesen Vorschlag erinnerte der ehemalige Vaihinger Bezirksvorsteher auch jüngst auf der Mitgliederversammlung des Bürgervereins, als das Thema Krehlplätzle wieder einmal aufs Tapet kam. Er bedauerte, dass der Ort um den frisch sanierten Tierschutzbrunnen wieder in Vergessenheit geraten sei.

Das konnte der Bezirksbeirat Wolfgang Georgii so freilich nicht stehen lassen. Denn seine Partei, die CDU, hatte im September des vergangenen Jahres den Missstand in einem Antrag aufgegriffen. Die Stadt sollte prüfen, wie der Platz „wieder attraktiv gestaltet und somit belebt werden kann“, so die Forderung.

Einen Zeitplan gibt es noch nicht

Mittlerweile liegt die Antwort vor. Doch das Ergebnis ist eher ernüchternd. Denn der Kiosk soll abgerissen werden. So steht es in dem von Bürgermeister Michael Föll unterzeichneten Brief. Das Hochbauamt ermittle derzeit die Kosten. Zur Begründung schreibt Föll, dass der Betrieb des Kiosk in den vergangenen Jahren immer wieder gescheitert und der bauliche Zustand des Pavillons schlecht sei.

Doch immerhin gibt es auch eine gute Nachricht. So habe das Garten- und Friedhofsamt bereits einen ersten Vorschlag zur Gestaltung der künftigen Freifläche erarbeitet. Vorgesehen ist, dass die U-förmig angeordneten Wände aus Naturstein stehen bleiben. Auf diese wird eine Pergolakonstruktion aufgesetzt. Die vorhandenen Sitzflächen sollen genutzt und gegebenenfalls um weitere Bänke ergänzt werden. „Dies ist aus Sicht des Amts für Liegenschaften und Wohnen ein geeigneter Vorschlag, die frei werdende Fläche in die vorhandene Grünanlage einzubeziehen“, so das Fazit des Bürgermeisters.

Einen Zeitplan gibt es noch nicht. Doch vielleicht wird auf dem Krehlplätzle, wenn alles fertig ist, wieder gefeiert. Und vielleicht nehmen die Bürger die Umgestaltung der Straßenecke diesmal besser an. Herbert Burkhardt bedauert dennoch, dass der Kiosk abgerissen werden soll. „Aber in finanzieller Hinsicht habe ich Verständnis für die Entscheidung des Finanzbürgermeisters“, ergänzt der ehemalige Bezirksvorsteher. Ob diese Entscheidung aber auch im Sinne der Bürger sei, würde auf einem ganz anderen Blatt stehen.