Das Gewerbegebiet Vaihingen-Möhringen Foto: Norbert J. Leven

Ein Grundstück an der Handwerkstraße wird auf Altlasten untersucht. Das Land bezahlt.

Vaihingen/Möhringen - Das Grundstück mit der Nummer 49B an der Handwerkstraße im Gewerbegebiet Vaihingen-Möhringen wird demnächst auf Altlasten untersucht. Auf dem Gelände befand sich von 1970 bis 1990 eine Schrotthandlung. Dies sei grundsätzlich eine „bedenkliche Vornutzung“, wie es Werner Flad formuliert. Es bestehe der Verdacht, dass die Fläche unter anderem mit Schwermetallen, mineralölhaltigen Kohlenwasserstoffen sowie mit aromatisierten und chlorierten Kohlenwasserstoffen kontaminiert sei, ergänzt der Leiter des Amts für Umweltschutz.

Die vermuteten Schadstoffe seien wasserlöslich und könnten daher in den Boden eindringen. So könnten sie in verschiedene Pflanzen gelangen und dann von den Pferden, die heute auf dem als Koppel genutzten Grundstück stehen, aufgenommen werden. „Man hat unter Umständen einen Wirkungspfad, den man nicht haben möchte“, bringt Flad die Sache auf den Punkt. Er betont aber auch, dass es sich um eine „vorsorgliche Untersuchung“ handle. Seit 1993 gebe es bei der Stadt eine Liste mit Altlasten Verdachtsfällen. Auf dieser seien 5000 Flächen verzeichnet, die nun systematisch abgearbeitet werden.

„Mit den Fördermitteln lässt sich bei uns was bewegen “

Finanziert wird die Untersuchung der Fläche ausschließlich mit Geld aus dem Landesförderprogramm Wasserwirtschaft und Altlasten. Die Stadt hat einen entsprechenden Antrag gestellt, der nun positiv beschieden wurde. Mit dem Förderprogramm verfolgt das Umweltministerium das Ziel, die Wasserqualität in Stuttgart zu verbessern. Das Land stellt hierfür aktuell 117,8 Millionen Euro zur Verfügung. „Ich bin froh, dass sich mit den Fördermitteln bei uns etwas bewegen lässt“, schreibt der Landtagsabgeordnete Nikolaus Tschenk (Grüne) in einer Pressemitteilung.

Im vergangenen Jahr hat die Stadt auch ein Grundstück an der Katzenbachstraße unter die Lupe genommen. Auf diesem hatte sich von 1911 bis 1938 ein Baubetrieb und von 1938 bis 1962 eine Lackiererei befunden. Die Untersuchung wurde ebenfalls mit Geld aus dem Förderprogramm bezahlt. Inzwischen ist das Verfahren abgeschlossen. Und zwar mit einem guten Ergebnis: „Der Verdacht auf Altlasten konnte ausgeräumt werden“, sagt Flad. Allerdings werde die Stadt ein Auge darauf haben, sollte sich die Nutzung der Fläche ändern. „Wenn dort zum Beispiel eine Baugrube ausgehoben wird, muss die Entsorgung des Materials überwacht werden“, sagt Flad.