Das Vaihinger Zentrum soll attraktiver werden. Foto: Stefanie Käfferlein

Die Stadtverwaltung hat erneut die Pläne für das Gebiet Hauptstraße/ Emilienstraße vorgestellt.

Stuttgart-Vaihingen - Das Ziel ist klar. Mit einem neuen Bebauungsplan im Gebiet zwischen der Hauptstraße, Emilienstraße, Robert-Koch-Straße und dem Schillerplatz soll zum einen verhindert werden, dass sich dort künftig Spielhallen ansiedeln. Zum anderen soll damit das Vaihinger Zentrum aufgewertet werden.

Im Februar hat die Stadtverwaltung auf Anregung der Initiative schönes attraktives Vaihingen (ISA) einen Workshop veranstaltet. Mehr als 60 Bürger hatten sich daran beteiligt. In den darauffolgenden Planungen für den erneuten Auslegungsbeschluss hatte das Stadtplanungsamt zum einen die Ergebnisse der Werkstatt und zum anderen der sogenannten Träger öffentlicher Belange sowie der Bürgerschaft mit einfließen lassen.

„Es gibt sechs wesentliche Änderungen“, sagte Michael Hausiel, der neue Sachgebietsleiter für die Stadtbezirke Vaihingen und Möhringen beim Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung, am Dienstagabend in der Sitzung des Bezirksbeirats. „Wir sind beispielsweise von vier auf drei Geschosse entlang der Hauptstraße runtergegangen“, sagte Hausiel. Außerdem wurde die Baulinie um drei statt um sechs Meter zurückgenommen. „Analog zur Baulinie beim Daimler-Schulungs-Zentrum“, erklärte Hausiel. Die Unterführung Sigmundstraße werde beibehalten. „Wegen der Barrierefreiheit und weil die Leute so keine Wartezeiten haben“, sagte er. Parktaschen soll es nach dem Bebauungsplan keine geben, ebenso wenig wie Längsparker, die Linksabbiegespur werde verkürzt. Der Kreisverkehr an der Schwabengalerie ist laut dem städtischen Verkehrsplaner Arne Seyboth deshalb nicht möglich, weil das Verkehrsaufkommen für einen einspurigen Kreisel zu hoch wäre . „Für einen größeren haben wir nicht den Platz“, sagte er.

Viel Zeit haben Gemeinderat und Verwaltung für das weitere Vorgehen nicht. Zur Erinnerung: Vor einigen Jahren war eine Veränderungssperre über das Gebiet verhängt worden. „Diese gilt bis 22. Oktober 2012“, sagte Hausiel. „Bis dahin müssen wir unbedingt fertig sein.“

Wolfgang Georgii von der CDU bedankte sich bei der Verwaltung für ihre Arbeit, bedauerte jedoch, sich von der Kreisel-Lösung verabschieden zu müssen. Auch die Grünen-Bezirksbeirätin Kristin Wedekind lobte die Vorgehensweise. „Es ist unglaublich sorgsam vorgegangen worden und viel von den Vorschlägen und Wünschen der Bürgerschaft berücksichtigt worden“, sagte Wedekind, die zugleich Vorsitzende der ISA ist. Dass der Kreisverkehr nicht realisierbar ist, hielt auch Wedekind für bedauerlich. „Ein Kreisverkehr bringt in Sachen Lärmemission deutliche Verbesserungen im Gegensatz zu einer Ampel“, sagte sie.

Gerhard Wick (SÖS/Linke) erinnerte an den für die Bürger Vaihingens wichtigen Punkt der Aufwertung des öffentlichen Raums. „Ich halte es nicht für richtig, die Autobahn, die derzeit durch Vaihingen führt, so zu lassen“, sagte er. „Alle Teilnehmer des Workshops waren sich einig, im Bereich der Robert-Koch-Straße und dem Schillerplatz einen Shared Space einzurichten.“ Dabei sollen alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sein. Die Umgehungsstraßen „müssten genutzt werden müssen“. Der Bezirksbeirat sollte seiner Meinung nach nur dann zustimmen, wenn die Straße verkehrsberuhigt würde und eine Regelung gegen Mobilfunkmasten getroffen würde. Außerdem mahnte er an, dass für Vaihingen noch immer ein Verkehrsstrukturplan fehle.

Seyboth stellte klar, dass ein Shared Space nicht in Frage komme, weil es dieses Modell derzeit offiziell nicht gebe. „Ein Verkehrsstrukturplan steht außerdem auf einem anderen Blatt, das kann vom Bebauungsplanverfahren abgetrennt werden“, sagte er. Mit seiner Forderung blieb Wick schließlich allein. Die Bezirksbeiräte stimmten bei einer Gegenstimme für den Vorschlag der Verwaltung. Der Ausschuss für Technik und Umwelt soll am 20. Dezember einen Beschluss fassen.