Die Lust auf das Verreisen lässt trotz hoher Inflation nicht nach. Foto: Expedia

Wer arbeitet, will auch in den Urlaub: Wie die Vacation-Deprivation-Studie von Expedia zeigt, sparen die Menschen lieber bei Restaurantbesuchen als beim Verreisen.

Inflation und Zeitmangel halten Urlaubshungrige nicht vom Verreisen ab. Wie die 23. Vacation-Deprivation-Studie von Expedia ergeben hat, ist das Gefühl des Urlaubsmangels weltweit aufgrund von Inflation, Personalmangel und vollen Terminkalendern so groß wie seit zehn Jahren nicht mehr. Doch trotz dieser Hindernisse plant der Studie zufolge die große Mehrheit der Reisenden, 2023 genauso viel oder sogar öfter zu verreisen.

66 Prozent der Befragten spüren demnach zwar die Auswirkungen der Inflation, Urlaub hat dennoch weiterhin Priorität für Arbeitnehmende weltweit. Im Schnitt ist die Wahrscheinlichkeit doppelt so hoch, dass sie weniger bei Lebensmitteleinkäufen und Restaurantbesuchen ausgeben, als dass sie ihren Urlaub verschieben, ergab die Studie.

Auf Urlaub verzichten die wenigsten

Nur neun Prozent wollen aufgrund der wirtschaftlichen Lage oder einer möglicherweise bevorstehenden Rezession weniger Urlaub machen. Der Großteil (81 Prozent) plant laut Vacation-Deprivation-Studie, genauso viele oder sogar mehr Reisen zu unternehmen als im vergangenen Jahr.

Was viele Menschen dabei aber offenbar vor eine Herausforderung stellt, ist teilweise das große Urlaubsangebot. 56 Prozent der Befragten weltweit sehen sich dem Recherche- und Planungsaufwand, den eine Reisebuchung erfordert, nicht gewachsen. 64 Prozent fühlen sich durch den Zwang, ein gutes Angebot zu finden, zusätzlich gestresst.

Helfen können hier Tools, die die Reiseplanung erleichtern sollen. Viele Reiseportal- und App-Anbieter bieten sogenannte Preisalarme, die bei sinkenden Preisen für bestimmte Angebote eine E-Mail oder Push-Benachrichtigung verschicken.

Viele Deutsche fühlen sich urlaubsreif

Bei der Studie, für die mehr als 14.500 Menschen in 16 Ländern befragt wurden, kam zudem heraus: 62 Prozent der Berufstätigen weltweit leiden an Urlaubsmangel. Das sind vier Prozent mehr als im Vorjahr. Arbeitnehmende in Mexiko (77%), Frankreich (71%) und Deutschland (70%) fühlen sich besonders urlaubsreif.

Im globalen Durchschnitt standen den Arbeitnehmenden im vergangenen Jahr rund 20 Urlaubstage zur Verfügung, die jedoch nicht vollständig genommen wurden. Die meisten Urlaubstage ungenutzt ließen die Arbeitnehmenden in Frankreich - im Schnitt 5,6 Tage bei durchschnittlich 28,6 zustehenden Tage. In Deutschland, wo Beschäftigten im Schnitt 28,3 Urlaubstage zur Verfügung stehen, nahmen Beschäftigte laut Studie vier Tage weniger als ihnen zustanden.