Nicht nur im Sommer wichtig - der richtige Sonnenschutz bewahrt Gesundheit. Foto: Shutterstock/ Pepper cinema

Es wird draußen warm, die Sonne scheint und es wird Zeit zur Sonnencreme zu greifen? Falsch – denn auch, wenn die Sonne nicht vom Himmel strahlt, ist der Sonnenschutz bereits essenziell wichtig. Warum UV-Strahlung so gefährlich ist und wie man sich richtig vor der Sonne schützt, um Langzeitschäden und Krankheiten vorzubeugen.

Wenn der erste Sonnenbrand des Jahres auf den Schultern prangt wie eine Warnweste, ist es bereits zu spät, um Hautschäden zu vermeiden. Denn auch an bewölkten oder bedeckten Tagen kommt die schädliche UV-Strahlung durch die Wolkendecke und trifft auf die Haut. Welche Formen von Strahlung es gibt, welche Schäden diese verursachen können und wie man sich effektiv vor der Sonne schützt, gibt es hier im Überblick.

 

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Welche UV-Strahlen sind gefährlich?

Die Sonne sendet elektromagnetische Strahlung in Form von ultravioletter Strahlung aus. Diese Strahlung sorgt nicht nur für eine sonnengebräunte Haut, sondern leider auch für Sonnenbrände, vorzeitige Hautalterung und im schlimmsten Falle auch Hautkrebs. UV-A und UV-B Strahlung wird von der Erdatmosphäre nicht blockiert und kann deshalb auch auf die menschliche Haut wirken. Ultraviolette Strahlung bewegt sich in einer Range von Wellenlängen zwischen 100 und 400 Nanometern. Je kürzer die Wellenlänge ist, desto schädlicher ist die Strahlung auch für die Haut.

  • UV-A: 315-400 Nanometer
  • UV-B: 280-315 Nanometer

Setzt man sich UV-B Strahlung aus, kann diese zu Sonnenbrand führen. UV-A Strahlung hingegen trägt zur Hautalterung und damit auch zur Faltenbildung bei. Diese Strahlen dringen tiefer in die Haut ein und hinterlassen dadurch langfristige Schäden. Beide dieser ultravioletten Strahlungen erhöhen das Hautkrebsrisiko und können Sonnenallergien auslösen. Die Auswirkungen von UV-Strahlung hängen stets von der Dauer der Exposition, der Intensität der Strahlung und vom individuellen Hauttyp jedes Einzelnen ab.

Warum sind UV-Strahlen gefährlich?

Setzt man sich zu viel UV-Strahlung aus, kann dies schwerwiegende kurzfristige, aber auch langfristige Folgen für die Haut und die eigene Gesundheit haben. Sonnenbrand äußert sich beispielsweise durch Rötungen, Schwellungen oder auch Blasenbildung. Er schädigt die Haut und erhöht das Risiko an Hautkrebs zu erkranken. Denn UV-Strahlung ist einer der Hauptfaktoren für die Erkrankung an Hautkrebs und schädigt das Immunsystem der Haut, was zu einer größeren Anfälligkeit für Hautkrankheiten und Infektionen führen kann.

Hautkrebsvorsorge: Wie kann man Hautkrebs durch den richtigen Sonnenschutz vermeiden?

Besonders wichtig ist es, sich der nötigen Hautkrebsvorsorge zu widmen. Dafür sollte man wissen, auf welche Veränderungen man achten muss und wann man zwingend einen Dermatologen aufsuchen sollte:

  • Veränderung von Muttermalen: Verändern sich Muttermale in ihrer Form, Größe oder Farbe, sollte man einen Arzt aufsuchen und betroffene Male untersuchen lassen. Auch Juckreiz, Blutungen oder Schmerzen an Muttermalen sollten dermatologisch abgeklärt werden.
  • Beginnt die Haut außergewöhnlich zu brennen, zu jucken, zu schmerzen oder zeigt sie deutliche anhaltende oder wiederkehrende Rötungen, sollte man einen Arzt aufsuchen.
  • Besteht eine familiäre Vorbelastung für Hautkrebs oder andere Hauterkrankungen, sollte man regelmäßige Hautscreenings durchführen lassen.
  • Hautveränderungen: Treten Veränderungen der Haut, wie beispielsweise Knoten, Wucherungen, oder Geschwüre auf, sollte man einen Termin beim Dermantologen ausmachen. 

Der Laie kennt die Begriffe, doch unterscheiden kann man unwissend nicht zwischen dem bekannten weißen Hautkrebs und dem gefürchteten schwarzen Hautkrebs.

  • Weißer Hautkrebs: Diese Krebsvariante wächst langsamer und streut seltener als der schwarze Hautkrebs. Hierbei wird unterschieden zwischen Plattenepithelkarzinomen und Basalzellkarzinomen. Das Basalzellkarzinom ist auch als Basaliom bekannt und zeigt sich als kleiner Tumor auf der Haut, der häufig bluten kann und anfangs, wie ein kleiner, weißer Knoten auf der Haut erscheint. Das Plattenepithelkarzinom, das Spinaliom, bildet sich in Form von schuppigen rötlichen und geblichen Hautstellen oder auch schorfigen Wunden. Meist treten diese beiden Formen im Gesicht auf, wo die Haut der meisten Sonne ausgesetzt ist.
  • Schwarzer Hautkrebs: Diese Form des Hautkrebses tritt deutlich seltener auf als der weiße Hautkrebs, ist jedoch auch gefährlicher. Der Ursprung der Malignen Melanome liegt in einem entarteten Muttermal. Er zeigt sich meist durch flache oder knotige Flecken auf der Haut, mit einer braunen, schwarzen oder auch blauen Färbung.

Doch wie schützt man seine Haut ausreichend vor schädlicher UV-Strahlung? Die effektivste Methode, um sich zu schützen, ist der Schutz durch die Kleidung. So sind insbesondere auch eine Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille essenziell, um besonders empfindliche Regionen zu schützen. Alle Stellen, die nicht von Kleidung bedeckt sind, sollte man zwingend mit Sonnencreme einschmieren. Dabei ist vor allem auf den richtigen Lichtschutzfaktor zu achten. Je heller die Haut ist, desto geringer ist ihr Eigenschutz und desto höher sollte der Lichtschutzfaktor sein. Den angegebenen Faktor erreicht man jedoch nur, wenn ausreichend Creme verwendet wird. Bei einem Erwachsenen müssen mindestens 30 bis 40 Milliliter Creme aufgetragen werden. Doch mit einmaligem Auftragen ist es nicht getan, denn auch wasserfeste Sonnencreme, die einigem Schweiß standhält, sollte alle zwei Stunden frisch aufgetragen werden.

Was schützt am besten gegen UV-Strahlung?

Neben den herkömmlichen Mitteln zum Schutz vor der Sonne, helfen auch bestimmte Routinen, den Körper vor der schädlichen UV-Strahlung zu schützen. Dafür sollte man zwingend die sengende Mittagssonne an heißen Tagen meiden und sich vorwiegend im Schatten aufhalten. Durch die UV-Strahlung der Sonne trocknet die Haut aus, weshalb es sich empfiehlt, viel Wasser zu trinken und die Haut durch entsprechende Cremes mit der nötigen Feuchtigkeit zu versorgen.

Was gibt es für Sonnenschutz?

  • Sonnenschutzmittel wie Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor.
  • Schutzkleidung, optional mit UV-Filter.
  • Besonders bei Kindern und Babys sollte auf UV-Filter in der Kleidung geachtet werden.
  • Sonnenbrillen mit UV-Schutz für die Augen.

Warum Sonnenschutzcreme?

Sonnencremes beinhalten lösliche und unlösliche UV-Filter. Lösliche Filter absorbieren die Strahlung und geben sie langwelliger und energieärmer wieder ab. Unlösliche Filter, wie beispielsweise Nanopartikel von Zink- oder Titanoxid absorbieren und streuen die UV-Strahlung und reflektieren sie so. Damit eine Sonnencreme langfristig vor Hautalterung schützt, Sonnenbrände hinauszögert und das Hautkrebsrisiko minimiert, muss sie sowohl gegen UV-A als auch UV-B Strahlung schützen.

Der Lichtschutzfaktor wird nach internationalen Maßstäben angegeben und bezeichnet, wie viel länger man sich mit der Sonnencreme in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, als ohne Sonnenschutz. Doch auch Cremes mit einem UV-A und UV-B Filter bieten keinen 100-prozentigen Schutz vor Schäden durch die Sonne.

Ist es gut, jeden Tag Sonnencreme zu benutzen?

Den gefährlichen UV-Strahlen ist man aber nicht nur im Sommer ausgesetzt. Egal ob es draußen regnet, oder die Sonne scheint – UV-Strahlung dringt auch durch die Wolken hindurch und kann auch in den kalten Monaten einen langfristigen Schaden an der Haut verursachen. Die tagesabhängige UV-Strahlung kann beispielsweise bei der WarnWetter-App des Deutschen Wetterdienstes abgerufen werden. Spätestens bei einem UV-Index von 3 sollte man sich im Freien vor der Sonnenstrahlung schützen. Dieser Wert wird gegebenenfalls auch schon im Herbst und Frühling erreicht.

Der UV-Index

Der UV-index gilt als Orientierungshilfe für nötige Sonnenschutzmaßnahmen. Unterteilt ist dieser Index in fünf Stufen von niedriger Belastung bis extreme Belastung. Innerhalb dieser fünf Stufen gibt es insgesamt elf Zwischenstufen:

  • UV-Index eins bis zwei: Niedrige Belastung – es sind keine Schutzmaßnahmen erforderlich.
  • UV-Index drei bis fünf und von sechs bis sieben: hier handelt es sich um eine mittlere oder hohe Belastung. Während der Mittagsstunden sollte man die Sonne meiden, entsprechend schützende Kleidung wird empfohlen und man sollte zu einer Sonnencreme mit ausreichend Lichtschutzfaktor greifen.
  • UV-Index acht bis zehn sowie elf und höher: Ist dieser Index angezeigt, herrscht eine sehr hohe bis extreme Belastung durch UV-Strahlung. Bei diesen Werten sollte man sich in der Mittagszeit möglichst nicht im Freien aufhalten und sonst zwingend Schatten aufsuchen. Körperteile, die nicht von Kleidung bedeckt sind, sollten auf jeden Fall mit Sonnenschutz eingecremt werden.

Welche Sonnencreme ist am gesündesten?

Einige Inhaltsstoffe von diversen Sonnenschutzmitteln und ihren Filtern sind in der Kritik, da deren Unbedenklichkeit nicht gänzlich nachgewiesen werden kann. Besonders folgende Stoffe sollten in der Sonnencreme nicht enthalten sein, wenn man auf Nummer Sicher gehen möchte:

  • Octocrylen gilt als potenziell krebserregend. Alternative Bezeichnungen, die auf der Flasche zu finden sein könnten, sind 2-Cyano-3 und 3-diphenyl-2-propensäure-2-ethylheylester.
  • Oxybenzon steht unter Verdacht hormonell auf den Körper zu wirken. Weitere mögliche Bezeichnungen sind: Benzophenone-3 und 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon.
  • Avobenzon soll das Wachstum von Krebszellen beschleunigen können.
  • Octinoxat könnte ebenfalls potenziell krebserregend wirken und steht zusätzlich unter Verdacht der hormonellen Wirkung. So soll der Inhaltsstoff Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben.
  • Methoxycinnamate sind nicht photostabil und können hormonell wirksam sein.
  • Salicylate können allergische Reaktionen auslösen.
  • Polysilicone-15: Findet man diesen Inhaltsstoff auf der Flasche, können Silikone in einer gesundheitlich bedenklichen Form vorhanden sein.

Wer auf Nummer Sicher gehen möchte beim Sonnencreme-Kauf, studiert besser die Inhaltsliste und verzichtet auf Lotionen, die potenziell krebserregende oder hormonell wirksame Stoffe beinhalten.

Sonnenschutz im Gesicht: Kann man normale Sonnencreme für das Gesicht benutzen?

Die Gesichtshaut ist im Vergleich zum restlichen Körper deutlich empfindlicher und benötigt deshalb besondere Pflege. Wer eine unempfindliche Haut oder akut keinen anderen Sonnenschutz zur Hand hat, kann natürlich zur normalen Sonnencreme greifen. Doch im Grunde empfiehlt es sich, eine extra Sonnencreme fürs Gesicht zu verwenden. Neigt man eher zu einer öligen Haut, kann man zu leichteren und fettfreien Sonnencremes greifen. Fetthaltige Sonnencremes neigen dazu, Poren zu verstopfen. Trockene Haut freut sich über eine reichhaltige und feuchtigkeitsspendende Creme. Wer eine empfindliche Haut hat, sollte auf Duftstoffe in der Creme verzichten.

Welcher Sonnenschutz für die Kopfhaut?

Doch ebenso empfindlich wie der Rest der Haut ist auch die Kopfhaut. Trägt man einen Scheitel, hat kurzes oder auch besonders feines Haar oder ist die Haarpracht nicht mehr ganz dicht, darf man nicht auf den Sonnenschutz für die Kopfhaut verzichten. Der Kopf ist der Sonne ohne eine Kopfbedeckung schutzlos ausgesetzt und trägt so auch schnell mal einen Sonnenbrand davon. Idealerweise greift man also zu einem Sonnenhut oder einem blickdichten Tuch als Schutz für den Kopf. Alternativ gibt es auch Sonnensprays, die auf den Scheitel oder die freiliegende Kopfhaut aufgetragen werden können. Sie hinterlassen in der Regel keine weißen, fettenden Rückstände auf dem Haar. Ob für die Kopfhaut oder auch die Haare gibt es Shampoos und Conditioner, die im Sommer nach Sonneneinstrahlung verwendet werden können.

Fazit: Der richtige und ausreichende Sonnenschutz ist von essenzieller Bedeutung und wird leider zu häufig vernachlässigt. Damit man keine Langzeitschäden der Haut befürchten muss, sollte man sich eine Sonnenschutz-Routine zulegen. Das richtige Maß an Sonnenschutz hängt von der aktuellen Wetterlage und vom individuellen Hauttyp ab.