Vier Polizisten haben insgesamt zehn Schüsse auf den Mann abgegeben. Foto: FR170574 AP

Ein Schwarzer ist im New Yorker Stadtteil Brooklyn von Polizisten erschossen worden, weil diese die Pfeife in seiner Hand mit einer Waffe verwechselten. Augenzeugen kritisieren das Vorgehen der Einsatzkräfte.

New York - Erneut ist in den USA ein unbewaffneter Afroamerikaner von der Polizei erschossen worden. Der Mann hatte bei dem Vorfall im New Yorker Stadtteil Brooklyn eine Pfeife in der Hand gehalten, welche die Beamten mit einer Schusswaffe verwechselten, wie ein Polizeisprecher am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte. Bei der Polizei waren den Angaben zufolge mehrere Notrufe eingegangen, wonach der Mann „einen Gegenstand, der eine Schusswaffe zu sein scheint“, auf Menschen in der Straße gerichtet hatte.

Als sich die Beamten ihm näherten, habe der Mann den Gegenstand - der sich später als Pfeife herausstellte - auf sie gerichtet. Vier Polizisten hätten dann insgesamt zehn Schüsse auf ihn abgefeuert. Kurz nach dem Vorfall versammelten sich am Ort des Geschehens dutzende Menschen, die das Verhalten der Polizei anprangerten, wie auf im Onlinenetzwerk Facebook verbreiteten Bildern zu sehen war. Das Opfer war laut US-Medienberichten in der Nachbarschaft bekannt. Der Mann soll psychisch krank, aber nicht gewalttätig gewesen sein.

Ein ähnlicher Vorfall Mitte März im kalifornischen Sacramento hatte eine Welle wütender Proteste ausgelöst. Dort wurde ein 22-jähriger afroamerikanischer Familienvater in seinem eigenen Garten von Polizisten erschossen. Die Beamten hatten sein Smartphone für eine Waffe gehalten. Nach diesem Vorfall blockierten Demonstranten den Straßenverkehr und lieferten sich gewalttätige Konfrontationen mit der Polizei. Fälle von tödlichen Polizei-Einsätzen gegen Schwarze lösen seit Jahren in den USA immer wieder heftige Proteste bis hin zu Krawallen aus.