Grönland kaufen – eine absurde Idee? Nicht nur Donald Trump. Weil sich die Regierung in Kopenhagen querstellt, hat der US-Präsident kurzerhand den Staatsbesuch in Dänemark abgesagt. Foto: AP

Vor seiner Europa-Reise sorgt US-Präsident Trump mit einer bizarren Idee für Wirbel: Die USA könnten Grönland kaufen. Grönland erteilt dem ebenso eine Absage wie Dänemark. Die Konsequenz: Trump sagt einen Staatsbesuch in Kopenhagen ab – und verprellt die dänische Königin.

Washington/Kopenhagen - US-Präsident Donald Trump hat im Streit um Überlegungen für einen Kauf von Grönland ein geplantes Treffen mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen vorerst abgesagt.

„Die Premierministerin konnte durch ihre Direktheit sowohl den Vereinigten Staaten als auch Dänemark viel Geld und Mühe sparen. Ich danke ihr dafür und freue mich darauf, das Treffen irgendwann in der Zukunft nachzuholen“, twitterte Trump am Dienstag. Die Sprecherin des Weißen Hauses Judd Deere bestätigte später, das Treffen sei abgesagt worden.

„Absurde Diskussion“

Grönland ist ein autonomes Außengebiet Dänemarks. Frederiksen hatte bekräftigt, dass Grönland nicht zum Verkauf steht. Es handele sich um eine „absurde Diskussion“, sagte sie. Auch der Ministerpräsident von Grönland Kim Kielsen unterstrich, die Arktisinsel stehe nicht zum Verkauf.

„Auf Grundlage von Ministerpräsidentin Mette Frederiksens Kommentar, dass sie kein Interesse habe, über den Verkauf Grönlands zu diskutieren, werde ich unser in zwei Wochen geplantes Treffen auf einen anderen Zeitpunkt verschieben“, schrieb Trump.

„Ich verspreche, das Grönland nicht anzutun!“

Trump hatte die Idee, die Insel im Nordatlantik für die USA zu kaufen, kürzlich vorangetrieben, aber am Sonntag gesagt, das Thema gehöre nicht zu den Top-Prioritäten. Trump hält die Insel für strategisch interessant, wie er selbst sagte.

Er machte am Montag sogar Witze über das Thema, als er ein bearbeitetes Foto twitterte, das einen riesigen, goldfarbenen Trump-Tower in einem kleinen Dorf in Grönland zeigte. Dazu schrieb er: „Ich verspreche, das Grönland nicht anzutun!“

Trump sollte Ende August zu einer Reise nach Dänemark und Polen aufbrechen. Das Weiße Haus hatte Ende Juli mitgeteilt, dass Trump die Einladung Dänemarks zu einem Besuch von Königin Margrethe II. und der Teilnahme an einer Reihe von Treffen angenommen hatte. Dazu gehörten auch Treffen mit Frederiksen und Geschäftsleuten.