Wie im Comic-Film: Eine Reise mit dem Kreuzfahrtanbieter Disney Cruise Line ist heile Welt pur. Foto: Disney

Disney-Fans aufgepasst! Mit Goofy, Donald und Daisy geht es jetzt auf Kreuzfahrt. Auch Erwachsene ohne Kinder nutzen das bunte und laute Angebot.

Comics lesen macht Spaß. Noch besser ist es, die Geschichten selbst zu erleben. Disney bietet deshalb Kreuzfahrten mit Käpt’n Micky und seinem ersten Offizier Minnie an. In vier Tagen geht es von Miami zur Disney-eigenen Insel Castaway Cay, die zu den Bahamas gehört, dann weiter nach Key West und wieder zurück nach Miami. Disney bietet seit 1998 solche Reisen an: sehr luxuriös, total modern und elegant - zumindest auf den ersten Blick.

Die Disney-Stars
Traum eines jeden Kindes sind die Autogrammstunden der Disney-Stars. Egal ob Micky, Minnie, Donald, Daisy oder Goofy. Sie alle kommen für ein Foto - das noch mal extra Geld kostet. Höhepunkt ist der Besuch der Prinzessinnen. Gespannt warten die kleinen Mädchen auf Schneewittchen, Dornröschen, Cinderella, Belle aus „Die Schöne und das Biest“ und Tiana aus „Küss den Frosch“.

Das Kinderangebot
Spezialisiert hat sich Disney auf Familienreisen. Das zeigt schon die Ausstattung des Schiffs: Das fünfte Stockwerk ist extra für Kinder ausgebaut worden. Hier befindet sich der „Oceaneer Club“. Eltern können ihre Kinder dort abgeben. Doch der Spielplatz wirkt steril. Es stehen Computer herum, auf einer Leinwand können Disney-Filme geschaut werden. Mädchen dürfen sich die Kleider ihrer Lieblingsprinzessin aus den Disney-Filmen anziehen. Wer nicht unter Deck spielen möchte, der kann am Pool planschen. Die „Disney Magic“ hat zwei große Rutschen. Daneben gibt es ein Kino, in dem aktuelle Filme gezeigt werden, eine Welt für Kleinkinder und spezielle Spa-Angebote - die ebenfalls zusätzlich Geld kosten.

Die Disney-Insel
Am Morgen des ersten Tags erreicht das Schiff Castaway Cay. Disney hat die Insel von den Bahamas 1994 gepachtet. Sie galt lange Zeit als Drogenumschlagsplatz kurz vor der amerikanischen Küste. Mit kleinen Flugzeugen haben sich die Drogendealer auf der Landebahn der Insel getroffen. Das hat sich geändert, seit sie im Besitz von Disney ist. Ansonsten gibt es dort nicht viel: Der Sand wurde aufgeschüttet und eine kleine Bucht angelegt. Hier kann man in Ruhe baden und es sich gutgehen lassen. Will man etwas Privatsphäre haben, dann kann man kleine Hütten mieten - für 499 Dollar (365 Euro) am Tag. Bewohner gibt es auf der Insel keine. Deshalb ist die Schiffscrew gefragt. Die Mitarbeiter verkaufen Eis, kümmern sich um die Souvenirläden oder die Hütten. Mittlerweile haben immer mehr Kreuzfahrtunternehmen eigene Inseln. Die Passagiere müssen also die heile Traumschiff-Welt nicht verlassen. Dadurch wird der Urlaub jedoch auch sehr künstlich.

Der Höhepunkt
Eine große Piratenparty am zweiten Abend ist der Höhepunkt der Kreuzfahrt. Alle Amerikaner haben sich dazu extra verkleidet. Wer kein Kostüm im Koffer hat, kann im Disney-Shop Piraten-Kopftücher und Spielzeug-Schwerter kaufen. Punkt 21.30 Uhr ist es dann so weit: Auf der Bühne tanzen Minnie, Goofy, Pluto, Donald und Daisy. Nur Käpt’n Micky fehlt. Er seilt sich langsam vom Kamin ab und landet mit einem Hopser auf der Bühne. Aus den Lautsprechern dröhnt „I Need a Hero“ von Bonnie Tyler. Micky steigt kurz in den Tanz ein, dann bleibt er stehen und deutet mit seinem Finger in den nächtlichen Himmel. Genau in diesem Moment explodiert die erste Feuerwerksrakete. Minnie kuschelt sich verliebt an Micky, und beide schauen das Feuerwerk an. Dann küssen sie sich - ganz wie im Disney-Comic.

Die Passagiere
„90 Prozent der Gäste haben in irgendeiner Weise etwas mit Kindern zu tun“, sagt der Kreuzfahrtdirektor Brent Davies. „Das sind neben den Eltern auch Omas, Opas, Onkels oder Tanten.“ Oft würden die Reisen genutzt, damit die ganze Familie mal wieder zusammenkommt. Doch es gibt auch Paare, die ohne Kinder die Reisen genießen. „Wir machen seit 15 Jahren Disney-Kreuzfahrten“, sagt Molly. Die Amerikanerin ist 46 Jahre alt und mit ihrem Mann unterwegs. „Wir haben keine Kinder und mögen es, mit Kindern zu reisen.“  Die beiden Freunde Dylan (43) und Tom (40) aus England sind mit ihren Frauen auf dem Schiff. „Wir sind sogar Mitglied im Disney Vacation Club“, sagt Tom. „Wir mögen den hohen Standard, den Disney anbietet.“

Das Schiff
Von außen sieht die „Disney Magic“ wie ein klassisches Kreuzfahrtschiff aus - schwarzblauer Rumpf mit gelbgoldenen Zierstreifen sowie zwei rote Schornsteine. Es ist das kleinste Schiff des Unternehmens und bietet etwas mehr als 2700 Passagieren Platz. Die „Disney Magic“ ging am 30. Juli 1998 auf Jungfernfahrt, im vergangenen Herbst wurde sie komplett überholt. Das Schiff hat 877 Kabinen, 621 mit Blick aufs Meer. Sie sind geräumig, und Disney hat auf Familienfreundlichkeit geachtet. So haben alle Kabinen zum Beispiel die Dusche und die Toilette in zwei getrennten Räumen. Wer nach den ersten Eindrücken immer noch nicht das Gefühl hat, in einem Disney-Comic zu sein, den wird die Musik restlos überzeugen, die auf allen Fluren zu jeder Tageszeit zu hören ist. Die Dauerbeschallung ist allerdings nicht jedermanns Geschmack.

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Kreuzfahrt mit Micky Maus
Die viertägige Reise von Miami über Castaway Island nach Key West kostet auf der „Disney Magic“ ab 340 Euro (pro Person ohne Flug) in der Standardkabine bei Doppelbelegung. Von Mai bis August 2014 sind die Disney-Schiffe auch im Mittelmeer unterwegs und fahren ab Barcelona auf die Balearen oder ab Venedig ins östliche Mittelmeer. Vier Nächte ab 590 Euro pro Person.

www.disneycruise.com