Manche Fans reisen von weit her zu den Wahlveranstaltungen von Donald Trump. Foto: Getty Images via AFP/MICHAEL M. SANTIAGO

Bis zum Wahltag tobt in Pennsylvania mit tausenden Freiwilligen und hunderten Millionen Dollar der härteste Kampf um jede Stimme. Das Dörfchen Riegelsville zeigt: Es wird auf ein paar Stimmen ankommen.

Die warmen Sonnenstrahlen fallen durch die Blätterpracht des Indian Summer. Sie tauchen das Gesicht der Bürgermeisterin in goldenes Licht. Vor dem Postamt hält Vivian Boetzli (45) nach dem fremden Reporter Ausschau. Sie bringt ihren Schweizer Ehemann Erich mit, der freimütig erzählt, warum sie auf die Interview-Anfrage zunächst nicht geantwortet hatte. „In diesen angespannten Tagen weiß man nie, mit wem man es zu tun hat.“ Das Postkarten-Idyll am Delaware River zieht weltweite Aufmerksamkeit auf sich. Riegelsville spiegelt die tiefe Spaltung Amerikas wider. 2020 holte der Republikaner Donald Trump in dem freundlichen Dorf mit 276 Stimmen genau zwei mehr als der Demokrat Joe Biden, dem derzeitigen US-Präsidenten. Vor den bunten Holzhäuschen stehen vier Jahre später etwa gleich viele Werbetafeln für die Kandidaten im Vorgarten.