Er wird der neue Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Doch wofür steht Donald Trump eigentlich? Foto: AFP

Vor der Wahl wurden Hillary Clinton die besseren Chancen zugesprochen, doch bei der Auszählung wendet Donald Trump das Blatt. Doch wofür steht der Republikaner eigentlich? Ein Überblick.

Washinton - Amerika hat gewählt: Donald Trump wird der Nachfolger von Barack Obama und somit der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Anbei die wichtigsten Forderungen und Versprechen des Republikaners.

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Abtreibung

Trump stand dem Recht auf Abtreibung positiv gegenüber, hat seine Meinung aber inzwischen geändert. Im Wahlkampf sagte er sogar einmal, Frauen oder Ärzte sollten für Schwangerschaftsabbrüche „irgendwie bestraft“ werden.

Arbeit und Soziales

Trump will US-Firmen zwingen, ins Ausland verlagerte Arbeitsplätze wieder in die USA zurückzubringen. Illegale Ausländer sollen abgeschoben werden, damit Jobs für Amerikaner frei werden.

Außenpolitik

Trump steht für „America first“. Seine Außenpolitik will er ausschließlich an den Interessen der USA ausrichten. Er hat die Nato infrage gestellt und will, dass Deutschland, Japan und Südkorea mehr Geld für den Schutz durch das US-Militär bezahlen. Trump spricht davon, die US-Streitkräfte seltener ins Ausland zu schicken. Zugleich will er aber den internationalen Terrorismus stärker bekämpfen als Obama. Zudem kündigte er an, das Militär stärken zu wollen. Putin wurde von Trump mehrfach gelobt.

Bildung

Trump will, dass sich die Regierung in Washington aus Bildungsfragen so weit wie möglich heraushält. Die Bundesstaaten sollen entscheiden. Trump hat angekündigt, 20 Milliarden US-Dollar aufbringen zu wollen, um Schüler aus den ärmsten Familien zu fördern. Auch will er – konservative Christen im Blick – das Homeschooling ausbauen: Eltern unterrichten ihre Kinder zu Hause.

Einwanderung

Trump will die etwa elf Millionen Einwanderer, die illegal in den USA leben, abschieben und eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen.

Freihandel

Trump wettert gegen alle Freihandelsabkommen. Er nennt sie den wichtigsten Grund für den wirtschaftlichen Abstieg der USA.

Gesundheit

Trump will das System „Obamacare“, über das fast 20 Millionen Amerikaner erstmals in ihrem Leben krankenversichert sind, sofort abschaffen und ersetzen. Details nannte er bisher nicht.

Kampf gegen den IS

Trump spricht immer wieder davon, dass er einen Plan zur Vernichtung der Dschihadistenmiliz habe, verrät ihn aber nicht. Auffallend ist, dass er offenbar über eine militärische Zusammenarbeit der USA mit Russland in Syrien nachdenkt.

Innere Sicherheit

Trump will das „ethnic profiling“ ausbauen – ein System, in dem Polizisten Personenkontrollen auch nach Merkmalen wie der Hautfarbe verdachtsunabhängig machen dürfen. Das Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba soll bestehen bleiben. Folter von Terrorverdächtigen mit Methoden wie dem Waterboarding ist für Trump kein Problem. Von seinem Plan, keine Muslime mehr in die USA einreisen zu lassen, ist er abgerückt. Steuern

Trumps Pläne sehen eine drastische Steuersenkung für Unternehmen von 35 auf 15 Prozent vor. Eine Reform der Einkommensteuer soll sowohl Groß- als auch Geringverdienern Vorteile bringen. Experten sagen jedoch, dass davon vor allem die Reichen profitieren werden.

Todesstrafe

Trump will an der Todesstrafe festhalten. Dies ist der einzige Punkt, in dem Trump mit Clinton einer Meinung ist.

Verhältnis zu Deutschland

Die Zusammenarbeit mit Trump dürfte holprig werden. Der Milliardär hat Merkel für ihre Flüchtlingspolitik harsch kritisiert, sie aber auch als eine großartige Politikerin bezeichnet. Während die Kanzlerin sich mit Urteilen öffentlich zurückgehalten hat, nannte Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) Donald Trump einen Hassprediger.

Recht auf Waffenbesitz

Trump hält nichts von gesetzlichen Einschränkungen. Seine These ist: Wenn alle Amerikaner bewaffnet sind, können sie sich besser vor Attentätern schützen.

Wirtschaft und Umwelt

Trump will die Globalisierung in gewisser Weise rückgängig machen. Im Bemühen, die Industriearbeiter auf seine Seite zu ziehen, verspricht er die Rückkehr von Arbeitsplätzen aus dem Ausland, will die Kohle-Industrie wieder flottmachen und Umweltvorschriften abschaffen.