Kurz vor der Wahl in den USA sorgt eine Umfrage der „New York Times“ für Hoffnung im Harris-Lager. Doch im wichtigen „Swing State“ Pennsylvania macht Trump an Boden gut. Und dann kommt Iowa noch mit einer echten Überraschung um die Ecke.
Man kann es nicht oft genug betonen: Das Rennen ist eng, das Ergebnis ist offen, aber kurz vor der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten am Dienstag könnten zwei Umfragen Hoffnung im Lager der demokratischen Kandidatin Kamala Harris schüren – verbunden mit einem bitteren Wermutstropfen. Die jüngste Umfrage der „New York Times“ und des Siena Instituts sieht Harris in vier der sieben wichtigen Swing States vorn.
Führt Harris in Iowa?
Und eine Erhebung aus Iowa sorgt sogar für eine faustdicke Überraschung: Demnach soll die Vizepräsidentin drei Prozentpunkte vor ihrem Konkurrenten Donald Trump liegen – in einem Staat, der eigentlich als rot, also republikanisch, gilt.
Alles eitel Sonnenschein im Harris-Lager also? Von wegen. Laut der Umfrage hat Harris in Pennsylvania an Zustimmung verloren. Ausgerechnet im wichtigsten der „Swing States“, der 19 Wahlleute zu vergeben hat. Es ist mehr als eine Binsenweisheit: Wer Pennsylvania gewinnt, sitzt im Januar im Weißen Haus. Der Weg zu den 270 Wahlleuten, die es braucht, um Präsidentin oder Präsident zu werden – er wird mit Pennsylvania erheblich einfacher.
Knapper Swing State Pennsylvania
Die Umfrage in den sieben Swing States, die so heißen, weil sie mal republikanisch und mal demokratisch abstimmen, sieht Harris in Nevada, North Carolina, Georgia und Wisconsin vor Trump. In Pennsylvania und Michigan liegt Harris der jüngsten Befragung zufolge mit Trump gleichauf, in Arizona führt Trump. Der Abstand in den Umfrageergebnissen liegt „in the margin of error“, innerhalb der Fehlermarge also.
„Falsche Umfrage“ in Iowa?
Hat Iowa in dieser Wahl noch eine blaue Überraschung in der Schublade: Eine Umfrage für die Zeitung „Des Moines Register“ sieht Harris überraschend mit drei Prozentpunkten vor Trump, der den Staat im mittleren Westen 2016 und 2020 klar gewonnen hatte. Iowa gehört nicht zu den „Swing States“, die Republikaner hielten ihn bislang für sicheres Terrain. Trump verkündete sodann auch prompt, bei den Erhebungen der Meinungsforscherin J. Ann Selzer handele es sich um eine „falsche Umfrage“. Ob er damit Recht hat, wird sich am Dienstagabend (Ortszeit) zeigen. Bei den vergangenen zwei Wahlen hatten die Meinungsforschungsinstitute Trump stets unterschätzt.
Harris in Michigan
Der Republikaner schürt indes bereits jetzt Zweifel, dass bei der Wahl alles rechtmäßig ablaufen werde. Bei einer Wahlkampfveranstaltung am Sonntag in Lititz in Pennsylvania sagte der 78-Jährige: „Sie versuchen mit aller Macht, uns dieses verdammte Ding zu stehlen.“ In Detroit im „Battlegroud State“ Michigan konterte Harris so: „Die Systeme, die für diese Wahl im Jahr 2024 eingesetzt werden, sind sicher. Das Volk wird das Ergebnis dieser Wahl bestimmen.“