US-Präsident Donald Trump will den angeblichen Wahlbetrug jetzt untersuchen lassen. Dabei sollen auch Stimmabgaben von bereits Verstorbenen untersucht werden. Foto: AFP

Noch immer hält US-Präsident Donald Trump an Lügen über das Wahlergebnis fest. Dabei stütze er sich auf „Studien und Belege“, so Pressesprecher Spice.

Washington - US-Präsident Donald Trump will angeblichen Wahlbetrug bei der Präsidentschaftswahl prüfen lassen. Er werde eine „umfassende Untersuchung“ in Auftrag geben, kündigte Trump am Mittwoch im Internetdienst Twitter an. Er wiederholte seine bereits mehrfach geäußerten Vorwürfe, bei der Wahl hätten „illegale“ Einwanderer ihre Stimme abgegeben und Verstorbene seien als Wähler registriert gewesen. Belege für seine Vorwürfe blieb der Präsident abermals schuldig.

Trump behauptete in seiner Twitter-Botschaft, einige Verstorbene stünden bereits seit „langer Zeit“ in den Wahlregistern. Außerdem wolle er diejenigen Wähler überprüfen, die in zwei Bundesstaaten gleichzeitig für die Stimmabgabe registriert seien. Abhängig von den Ergebnissen der nicht näher spezifizierten Untersuchung wolle er „das Wahlverfahren stärken“, schrieb der Republikaner. Aus der von ihm kritisierten Präsidentschaftswahl im November war Trump als Sieger hervorgegangen. Er errang den Sieg aber nur dank seiner Mehrheit im entscheidenden Wahlleutekollegium.

Drei bis fünf Millionen illegale Stimmabgaben

In der USA-weiten Summe der abgegebenen Stimmen lag er nach den amtlichen Auszählungsergebnissen rund 2,9 Millionen Stimmen hinter seiner Herausforderin Hillary Clinton. In den vergangenen Tagen hatte Trump behauptet, bei der Wahl seien drei bis fünf Millionen Stimmen illegal abgegeben worden. Dies sollen angeblich Einwanderer ohne Stimmrecht gewesen sein, sagte Trump laut Medienberichten bei einem Treffen mit führenden Kongressvertretern hinter verschlossenen Türen.

Ohne diese Betrügereien hätte er auch beim landesweiten Resultat gewonnen, wurde Trump in den Berichten zitiert. Für den immer wieder erhobenen Vorwurf Trumps gibt es bislang aber keinen konkreten Anhaltspunkt. Trumps Sprecher Sean Spicer sagte dazu am Dienstag, der Präsident stütze sich auf „Studien und Belege“, in die er Einblick gehabt habe. Trump glaube schon lange, dass Menschen illegal abstimmten, und an dieser Meinung halte er fest, sagte Spicer. Trump hatte in der Vergangenheit unter anderem einen Bericht des Pew-Forschungsinstituts aus dem Jahr 2012 zitiert, wonach 1,8 Millionen Verstorbene noch immer als Wähler registriert sind. Es gibt in dieser Studie aber keinen Beweis dafür, dass diese Stimmen etwa durch andere Menschen tatsächlich bei Wahlen abgegeben wurden.

Trump stützt sich auf angebliche Studien und Belege

Die US-Wähler bestimmen ihren Präsidenten nicht direkt, sondern wählen die Mitglieder des Wahlkollegiums, das dann den Kandidaten kürt. Für die Besetzung des Kollegiums sind die Ergebnisse in den einzelnen Bundesstaaten ausschlaggebend. In den meisten Staaten bekommt der Gewinner sämtliche Wahlleute zugeteilt. So erklärt es sich, dass Trump die Wahl gewann, ohne die landesweite Mehrheit der Stimmenanteile zu erringen