US-Präsident Donald Trump zeigt sich beim Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping bestens gelaunt. Foto: Getty

US-Präsident Trump versteht sich prächtig mit Xi Jinping. Vielleicht beneidet er ihn sogar, meint Finn Mayer-Kuckuk.

Peking - Der amerikanische Präsident Donald Trump zeigt immer wieder Bewunderung für Alleinherrscher und starke Männer. Seine Liebe zu Wladimir Putin scheint abgekühlt zu sein. Dafür hat er sich zuletzt positiv über den berüchtigten Präsidenten der Philippinen sowie die Machthaber Ägyptens und der Türkei geäußert. Sein neuester Kumpel ist Xi Jinping, dessen Machtstellung in China seit Oktober so stark ist wie nie zuvor. Seine Partei hat ihn mit 100 Prozent Zustimmung als ihren Chef wiedergewählt und ihm eine Reihe von neuen Titeln und Vollmachten verliehen. Das imponiert Trump.

Trump darf twittern– im Gegensatz zu vielen anderen

Abgesehen von der absoluten Kontrolle über eine Partei, die das ganze Land fest im Griff hat, hat Trump weitere Gründe, Xi zu beneiden. Diesem ist es in den vergangenen Jahren gelungen, seine Kritiker und die Presse mundtot zu machen. Staatsgast Trump konnte in China zwar Twitter benutzen, doch damit gehörte er zu einer winzigen Minderheit. Die Internetzensur sperrt im Allgemeinen den Zugriff auf westliche Sozialmedien. In Trumps Hotelsuite sind die Sperren aufgehoben.

Dennoch werden die USA weiterhin kritisch mit China umgehen. Trump kann sein Land eben nicht unwidersprochen regieren. Anders als Xi kommt er nicht an seiner Partei, der Opposition und der Presse vorbei. Da bleibt ihm nur der Neid auf Xi.