Der letzte verbliebene Deutsche Mann im Hauptfeld der US Open, Philipp Kohlschreiber, trifft in der 3. Runde auf seinen guten Freund Roger Federer. Foto: AP

Bei den US Open in New York, dem letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres, steht neben vier deutschen Frauen auch Philipp Kohlschreiber in der 3. Runde. Nächster Gegner ist ein guter Bekannter.

New York - Philipp Kohlschreiber hat für einen perfekten vierten Turniertag der deutschen Tennisprofis bei den US Open gesorgt. Nach dem Damen-Quartett Andrea Petkovic, Angelique Kerber, Sabine Lisicki und Mona Barthel zog auch Kohlschreiber am Donnerstag (Ortszeit) in die dritte Runde ein. Dank seines 7:6 (7:4), 6:2, 6:2-Erfolges gegen den Tschechen Lukas Rosol kam das verbliebene deutsche Quintett in New York geschlossen weiter. Ins Turnier waren ursprünglich sieben deutsche Herren und zehn Damen gestartet.

Kohlschreiber hat an diesem Samstag mit dem fünfmaligen US-Open-Champion Roger Federer, den er in neun Vergleichen bislang noch nie besiegen konnte, die schwerste Aufgabe vor sich. Der Schweizer ließ dem Belgier Steve Darcis beim 6:1, 6:2, 6:1 keine Chance. „Es wird verdammt schwer, wenn ich nicht meinen besten Tag habe oder er sich nicht ein bisschen verzaubert“, sagte Kohlschreiber. Dennoch will der Augsburger die Partie gewinnen: „Es gibt immer ein erstes Mal.“ Beim Rasen-Turnier in Halle/Westfalen hatte die deutsche Nummer eins im Juni nur hauchdünn verloren.

Kohlschreiber siegt glatt

Gegen Rosol lag der an Nummer 29 gesetzte Kohlschreiber nach einem Aufschlagverlust anfangs 3:4 zurück, schaffte aber sofort das Rebreak und sicherte sich den ersten Satz im Tiebreak. Der Bayer war der insgesamt solidere Akteur. Der lange Tscheche machte aus dem Spiel heraus dagegen viel mehr Fehler und ließ sich gegen Ende des zweiten Durchgangs am Rücken behandeln. Die Wende gelang der 30 Jahre alten Nummer 87 der Welt trotz seines starken Aufschlags nicht mehr. Der 31 Jahre alte Kohlschreiber, der zuletzt dreimal nacheinander das Achtelfinale der US Open erreichte, machte nach 1:53 Stunden mit einem Ass den vierten Erfolg im fünften Vergleich perfekt.

Nicht zuletzt dank ihres starken Aufschlages hatte Sabine Lisicki zuvor die Italienerin Camila Giorgi 6:4, 6:0 besiegt. Damit stehen erstmals seit 2011 vier deutsche Damen unter den letzten 32. Lisicki scheiterte damals im Achtelfinale, will aber zunächst an die Partie gegen die Tschechin Barbora Strycova denken. „Spiel für Spiel, sonst wird man abgelenkt“, meinte die Berlinerin. Angelique Kerber trifft auf die ehemalige Weltranglisten-Erste Victoria Asarenka aus Weißrussland, gegen die sie noch ohne Sieg ist. Andrea Petkovic bekommt es mit der britischen Qualifikantin Johanna Konta zu tun, Mona Barthel mit der Amerikanerin Varvara Lepchenko.

Eine Drohne sorgt für Aufregung

Von den Favoriten tat sich der Schotte Andy Murray wesentlich schwerer als Federer. Der US-Open-Sieger von 2012 gewann erst nach einer Aufholjagd 5:7, 4:6, 6:1, 6:3, 6:1 gegen den Franzosen Adrian Mannarino. Die zweimalige Finalistin Caroline Wozniacki aus Dänemark verlor 4:6, 7:5, 6:7 (1:7) gegen die Tschechin Petra Cetkovska, die am Ende des dritten Satzes vier Matchbälle von Wozniacki abwehrte.

Der Absturz einer kleinen Drohne sorgte während des Damen-Matches zwischen der Italienerin Flavia Pennetta und der Rumänin Monica Niculescu am Abend für kurzzeitige Aufregung. Das Flugobjekt stürzte in einen Teil des Louis-Armstrong-Stadiums, in dem sich keine Zuschauer aufhielten. Der zweitgrößte Platz in Flushing Meadows fasst etwa 10 000 Zuschauer. Die Polizei unterbrach das Match kurzzeitig und nahm Ermittlungen auf. Verletzt wurde nach Angaben der Organisatoren niemand. Pennetta gewann nach der Unterbrechung 6:1, 6:4. Die Italienerin dachte zuerst, es handele sich möglicherweise um eine Bombe und räumte ein, sie habe ein wenig Angst gehabt, „bei allem, was auf der Welt passiert“.