Das Unternehmen erweitert die Produktionsfläche seines Industriestandorts in Böblingen um ein weiteres Werk – und bekennt sich damit zum Sitz in der Region. Zur Einweihung kommt hoher Besuch aus den USA.
Im Böblinger Gewerbegebiet Hulb herrscht am frühen Montagnachmittag auch auf den Gehwegen reichlich Betrieb. Zahlreiche Mitarbeiter der Firma Moog begeben sich von den Gebäuden in der Hans-Klemm-Straße 28 und 30 in die nahe gelegene Wolf-Hirth-Straße 33.
Dort weiht das Unternehmen sein neues Produktionsgebäude am Standort Böblingen ein. Es geht um eine Investition im zweistelligen Millionenbereich, präziser wird die Firma nicht. Wie bedeutend der Sitz in der Kreisstadt und der aktuelle Schritt sind, zeigt die Anwesenheit von Geschäftsführer Pat Roche und Personalchef Paul Wilkinson aus den USA. Vonseiten der Stadt sind Oberbürgermeister Stefan Belz (Grüne) und Dominic Schaudt, Leiter des Liegenschafts- und Wirtschaftsförderamts, im neuen Werk. Weitere Gäste sind vor Ort, als Thomas Czeppel, Geschäftsführer in Böblingen, begrüßt.
Er betont unter anderem die laufende Erweiterung des Standorts über die Jahrzehnte und die Bedeutung der langfristigen Strategie für Moog. Und auch Roche spricht das Thema bei der Eröffnung an, bevor es anschließend intern weitergeht. „Wir denken und investieren langfristig.“ Dafür sei das neue Werk ein deutliches Zeichen. Zudem sei Deutschland „ein wichtiger Markt für uns, und das wird in Zukunft nicht anders sein“, sagt der Geschäftsführer. Er dankt nicht nur der Belegschaft, die in großer Zahl anwesend ist, sondern auch Stefan Belz – und zwar für dessen Unterstützung.
OB Belz ist stolz auf die lange Tradition
Bereits in der Mitteilung im Vorfeld hatte der Oberbürgermeister deutlich gemacht, wie wichtig es ihm ist, „dass wir als Stadt die bestmöglichen Voraussetzungen für die Standortsicherung bieten können.“ Der Besuch aus den USA stellt nun ein „großes Symbol“ dar, wie er in seiner Rede erklärt.
Er freue sich über das Bekenntnis des Unternehmens zum Wirtschaftsstandort Deutschland und zur Stadt. Belz erwähnt, dass seit „vielen, vielen Jahre eine sehr vertrauensvolle und innige Beziehung“ zwischen Moog und Böblingen besteht.
Es mache ihn besonders stolz, dass in der Kreisstadt auf solch eine lange Tradition – die schon seit 1965 andauert – zurückgeblickt werden dürfe. Sie wird fortgesetzt. Und zwar künftig in erweitertem Ausmaß.
Inbetriebnahme noch nicht terminiert
Das neue Werk 3 werde Stück für Stück eingerichtet, teilt der Moog-Standort Böblingen mit. Wann es in Betrieb geht und wie viele Arbeitsplätze dadurch entstehen, könne bislang noch nicht verkündet werden. Fakt ist, dass die Produktionsfläche des Industriestandorts erweitert wird.
An diesem stellen die Beschäftigten Servoventile und -motoren sowie industrielle Pumpen her. Demnächst wird laut Moog eine neue Pumpe eingeführt, für die es eine Produktlinie benötigt. Platz hat die Firma in Zukunft mehr.
Historie seit 1965
Das 1951 in den USA gegründete Unternehmen ist seit fast sechs Jahrzehnten in Böblingen ansässig. Der Sitz in der Kreisstadt war der erste außerhalb der Vereinigten Staaten. Inzwischen arbeiten dort rund 500 Mitarbeitende. Der Standort „ist das Hauptauftrags-, Logistik-, Service- und Reparaturzentrum für hydraulische, elektromechanische und hybride Produkte und Systeme in Europa“, heißt es auf der Homepage.
Die weiteren Sitze in Deutschland, wo Moog rund 1200 Mitarbeiter hat, befinden sich in Nürnberg, Geisenheim und Antweiler. Zum Unternehmen gehören insgesamt mehr als 20 Standorte mit in Summe rund 13 500 Mitarbeitern. Moog mit all seinen Bereichen erzielte im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 3,6 Milliarden US-Dollar.