Papst Franziskus küsst eine Statue des Jesuskindes. Foto: dpa

Prunk liebt er nicht, doch die festliche Zeremonie im geschmückten Petersdom ist unabdingbar: Franziskus feiert erstmals als Papst die Geburt Jesu. Die Welt mit ihrer Finsternis brauche Licht, sagt er.

Prunk liebt er nicht, doch die festliche Zeremonie im geschmückten Petersdom ist unabdingbar: Franziskus feiert erstmals als Papst die Geburt Jesu. Die Welt mit ihrer Finsternis brauche Licht, sagt er.

Rom - Papst Franziskus verkündet am Weihnachtstag die traditionelle Weihnachtsbotschaft und erteilt vor den versammelten Gläubigen auf dem Petersplatz den Segen „Urbi et Orbi“. Nach der Christmette am Vorabend im Petersdom ist dies der Höhepunkt der Feiern zur Geburt Jesu im Vatikan.

Tausende Gläubige begrüßten den Papst am Dienstag, als er zweieinhalb Stunden vor Mitternacht für die traditionelle Christmette in die Basilika einzog. Für den Argentinier Jorge Mario Bergoglio ist es die erste Weihnacht als Oberhaupt der katholischen Weltkirche. Die Messe zur Erinnerung an die Geburt Christi vor 2000 Jahren wurde in mehr als 50 Länder und live im Internet übertragen.

In seiner kurzen Predigt hob Franziskus das helle Licht hervor, das Jesus gebracht habe, „während der Geist der Finsternis die Welt einhüllt.“ Bei jedem wechselten helle und dunkle Momente, Licht und Schatten einander ab. Wenn man Gott und die Mitmenschen liebe, dann gehe man im Licht. „Doch wenn unser Herz sich verschließt, wenn in uns Stolz, Lüge und die Verfolgung eigener Interessen vorherrschen, dann bricht in und um uns die Finsternis herein“, mahnte der Papst.

Auch Dutzende Kardinäle und Bischöfe feierten die Heilige Messe

Mit Jesus seien „Gnade, Zärtlichkeit und Barmherzigkeit“ in die Welt gekommen, unterstrich Franziskus, was er in seinen Reden immer wieder als wichtig erwähnt. Er brach auch erneut eine Lanze für die, die am Rande der Gesellschaft leben: Die Hirten seien damals die Ersten gewesen, die die Verkündigung von der Geburt Jesu empfangen hätten, „weil sie zu den Letzten, den Ausgegrenzten gehörten.“

Die feierliche Messe war noch etwas früher als bereits unter seinem Vorgänger Benedikt XVI. angesetzt. So kann sich Franziskus (77) vor der traditionellen Weihnachtsbotschaft und dem Segen „Urbi et Orbi“ am ersten Weihnachtstag zunächst noch etwas mehr ausruhen.

Auch Dutzende Kardinäle und Bischöfe feierten die Heilige Messe mit ihrem Papst. Zahlreiche Gläubige verfolgten die Zeremonie draußen auf dem Petersplatz, auf dem Bildschirme aufgestellt sind.

Stimmungsvoller Vatikan: Auf dem weiten Petersplatz vor der Basilika erstrahlt der prunkvoll geschmückte deutsch-tschechische Weihnachtsbaum in festlichem Glanz. Wenige Schritte entfernt wurde am Abend die monumentale Krippenlandschaft enthüllt. Als Zeichen des Friedens ließ Franziskus eine Kerze vor der neapolitanischen Krippe mit 16 lebensgroßen Figuren entzünden. Die Kulisse für die Figuren in neapolitanischer Tracht zeigt eine typische Landschaft Kampaniens.