. . . es stammt vom Münchner Künstler Rafael Gerlach. Foto: Thommy West

Beim PffFestival entsteht urbane Kunst in Stuttgart – bis 2025 soll es mindestens 20 Wandmalereien geben.

Sie fallen sofort ins Auge. Allein wegen ihrer Größe. Aufgrund ihrer Farben. Und weil es sie in Stuttgart bisher noch nicht gab. Doch derzeit sind sie im Entstehen – und auch dadurch natürlich fallen sie auf: die großformatigen Wandbilder an den Fassaden der Hedwig-Dohm-Schule, dem Gebäude an der Kriegsbergstraße 30, der Hegelstraße 47, der Neckarstraße 127 und der Böblinger Straße 253.

Eventuell hört man gar etwas, wenn man dort vorbei kommt: Pff . . . macht es dann vielleicht – das Geräusch, das eine Spraydose macht, wenn man sie nutzt. PffFestival heißt denn auch das neue Festival, dass derzeit in Stuttgart von Philipp Becker, Jan Ducks und Georg Waibel vom Studio Vierkant auf die Beine gestellt wird. Ihr Ziel ist es, der Landeshauptstadt endlich auch großformatige Wandbilder zu bescheren: Mit der auch finanziellen Unterstützung der Stadt und der Baden-Württemberg-Stiftung wollen sie bis 2025 mindestens 20 solcher sogenannten Murals durch internationale, aber auch lokale Künstler entstehen lassen.

Den Veranstaltern wurden viele Fassaden angeboten

Für den Anfang nun werden in diesem Jahr fünf geschaffen. „Uns wurden viele Fassaden angeboten, von unterschiedlich guter Qualität – also mit vielen oder wenigen Fenstern“, sagt Jan Ducks. Er und seine Mitveranstalter hätten schließlich aus einem Portfolio von rund 15 Fassaden ausgewählt, welche am besten zu welchem Künstler passen könnte. „Jeder der fünf Künstler hat dann zwei bis drei Fassaden zur Auswahl vorgelegt bekommen“, sagt Ducks.

Für die Hedwig-Dohm-Schule entschied sich der Münchner Künstler Rafael Gerlach, sein Werk ist bereits fertig. Roids aus London arbeitet noch an der Fassade der Kriegsbergstraße 30, am Dienstag geht sein Flug nach England. Die Bremer Künstlerin Inga Krause will ihr Werk an der Hegelstraße 47 am 15. September vollenden, Bezt aus Lodz in Polen wird mit seinem Gemälde an der Neckarstraße 127 wohl schon etwas früher fertig. Den Abschluss macht am 17. September der Stuttgarter Marvin Daumüller mit seinem Werk nahe der Böblinger Straße 253.

Den Kuratoren war es wichtig, die Bandbreite zu zeigen

Fünf Fassaden, fünf Künstler, fünf Werke, fünf Stilrichtungen: „Es war uns als Kuratoren wichtig, die Bandbreite zu zeigen – um sie dann später zu diversifizieren“, sagt Ducks. Die Reaktionen auf die Murals seien meist positiv: „Mir hat eine ältere Dame aus der Neckarstraße gesagt, wie sehr sie sich über das Bild in ihrer Nachbarschaft freut.“

Am 8. Oktober gibt es im Projektraum des Kunstverein Wagenhalle eine Gruppenausstellung mit den am Festival beteiligten sowie lokalem Künstlerinnen und Künstlern.