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Verdi ruft Ende der Woche in Ulm, Tübingen, Heidelberg und Freiburg zur Urabstimmung auf.

Stuttgart - Die Zeichen stehen auf Sturm an den vier Unikliniken im Südwesten: Die Gewerkschaft Verdi ruft Ende dieser Woche in den Krankenhäusern in Ulm, Tübingen, Heidelberg und Freiburg zur Urabstimmung über einen unbefristeten Streik auf. Erforderlich sind dafür 75 Prozent der betroffenen Gewerkschaftsmitglieder. Mit der Entscheidung der Großen Tarifkommission vom Montag, die Urabstimmung einzuleiten, reagiert die Gewerkschaft nach eigenen Angaben auf das aus ihrer Sicht „völlig ungenügende“ Arbeitgeberangebot.

Letzter Streik an Unikliniken 2005

Doch die Gewerkschaft sei weiterhin zu Verhandlungen bereit. Sie fordert für die 25.000 nicht-ärztlichen Beschäftigten der Unikliniken 6,9 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 250 Euro mehr im Monat. Der Verdi-Verhandlungsführer Günter Busch betonte: „Es ist nicht unser Ziel die Patienten zu treffen, sondern wir wollen die Arbeitgeber wirtschaftlich treffen.“ Der Verlust an einem Streiktag geht nach seiner Einschätzung in den Millionenbereich. Zuletzt hatte Verdi 2005 zu einem Streik an den Unikliniken aufgerufen.

Die Offerte der Arbeitgeber für die Krankenschwestern, Pfleger, Laboranten und Servicekräfte sieht für April, Mai und Juni eine Einmalzahlung von 250 Euro sowie ab 1. Juli für neun Monate 2,5 Prozent mehr Gehalt ab. Damit ist aus Sicht der Arbeitgeber die Schmerzgrenze ihrer finanziellen Belastbarkeit fast erreicht. Die Gewerkschaft hatte angesichts des Angebotes die Verhandlungen nach der zweiten Runde abgebrochen.