Ein Update des Betriebssystems kann oft lange dauern – und nicht immer läuft danach alles wie zuvor Foto: Hani Erian/Adobe Stock

Ein Update des Betriebssystems kann oft lange dauern – und nicht immer läuft danach alles wie zuvor. Was gilt es vor einer Aktualisierung unbedingt zu beachten? Und wie lässt sich prüfen, ob es ein Update braucht?

Stuttgart - Sie kommen frei Haus, kosten nichts und bringen neue Funktionen. Trotzdem freut sich nicht jeder über die von Microsoft regelmäßig verteilten Aktualisierungen des Betriebssystems Windows. Der Grund: Immer wieder setzen missglückte Updates Computer außer Gefecht. Das ist zwar nur bei einem kleinen Prozentsatz der Nutzer der Fall. Angesichts des möglichen Datenverlusts ist es aber dennoch ratsam, Vorsorge zu treffen. Ein gelegentlicher Basischeck des PC kann so oder so nicht schaden.

 

Welche Windows-Version ist installiert?

Um diese Frage zu beantworten, gibt man in das Windows-Suchfeld unten links, direkt neben dem Windows-Button oder im Startmenü, den Befehl winver ein und bestätigt mit der Eingabetaste. Alternativ kann man den Ausführen-Dialog über die Tastenkombination Windows + R aufrufen. Die aktuellste Windows-Version – vor dem Mai-Update – trägt die Nummer 1809. Es kann sein, dass auf dem PC noch eine Vorgängerversion installiert ist, etwa 1803, weil das letzte Funktionsupdate mehrfach verschoben wurde.

Was ist die wichtigste Maßnahme vor einem größeren Update?

Wichtig ist die Sicherung aller wichtigen Daten auf einem externen Datenträger. Das geht manuell über den Windows Explorer oder mit Backup-Programmen wie EaseUS Todo Backup Free. Wer gleich die ganze Festplatte oder Teile davon sichern möchte, kann das mit einem Programm wie DriveImage XML tun, das für Privatnutzer gratis ist. Daneben empfiehlt sich die Erstellung eines Notankers, mit dem sich Windows im Ernstfall retten lässt. Die Eingabe von System in das Windows-Suchfeld genügt, um die Startschaltfläche der Systemsteuerung aufzurufen. Auch dort gibt es ein Suchfeld, nämlich oben rechts. Dort gibt man „Wiederherstellungslaufwerk erstellen“ ein.

Was kann man tun, damit alles klappt?

Vor allem sollte man das System so weit wie möglich in Ordnung bringen. Bereits vorhandene Probleme, die man in die neue Windows-Installation mitschleppt, können nämlich viel Ärger verursachen. Zu diesem Zweck befindet sich eine Leistungsüberwachung an Bord. Um sie zu starten, gibt man in das erwähnte Suchfeld oder den Ausführen-Dialog den Befehl perfmon /report ein. Das schreibt sich tatsächlich so. Systemdateien, Festplatten, Antwortzeiten und einiges mehr werden nun einem Check unterworfen, Windows erstattet danach detailliert Bericht. Entscheidend sind hier fehlende Treiber, die zu Stolpersteinen werden können. Auch allzu leistungshungrige Programme, die zudem viel Speicherplatz belegen, lassen sich so ausfindig machen.

Wie bringt man die Treiber auf den neusten Stand?

Treiber können über den Geräte-Manager aktualisiert werden, der ebenfalls über das Suchfeld aufgerufen werden kann. Dann sucht man in der Liste das betreffende Gerät. Um alle Geräte anzuzeigen, muss man teilweise auf den kleinen Pfeil links neben einem Gerät klicken. Ein Doppelklick öffnet den Eigenschaften-Dialog. Unter Allgemein und Gerätestatus findet sich eine kurze Zustandsbeschreibung. Im Register Treiber sucht man über „Treiber aktualisieren“ nach neuen Treibern, indem man den Anweisungen auf dem Bildschirm folgt. Wem das zu viel ist, der kann dafür Programme wie den Driver Updater oder Driver Booster einsetzen.

Wie räumt man die Festplatte auf?

Programmreste und alte Software lassen sich in der Systemsteuerung über Programme und „Programme und Features“ entfernen. In neueren Windows-Versionen finden sich entsprechende Funktionen auch in den Einstellungen im Bereich Apps. Hilfestellung bieten bei Bedarf Programme wie der IObit Uninstaller. Für den Großputz gibt es Software wie den bewährten CCleaner, der einem viel Sucherei erspart und Softwareleichen ausfindig macht. Schließlich empfiehlt sich eine Überprüfung des Systemdatenträgers, auf dem Windows installiert ist. Dazu klickt man im Windows Explorer in der linken Spalte mit der rechten Maustaste auf Lokaler Datenträger (C:) und wählt Eigenschaften. Danach geht man im Reiter Tools auf Prüfen und auf „Laufwerke optimieren und defragmentieren“.

Wie vermeidet man Ärger mit der Sicherheitssoftware?

Insbesondere Antiviren-Programme haben in der Vergangenheit für Probleme bei Windows-Updates gesorgt. Zunächst kann man auf der Seite des Herstellers schauen, ob es bekannte Probleme mit Updates gibt oder die Sicherheitssoftware aktualisiert werden muss. Direkt vor dem Update kann man Virenscanner und Firewall ausschalten oder deinstallieren – und aktiviert oder installiert sie nach dem Update wieder. Für Nutzer des Windows Defenders entfallen die Maßnahmen.

Woher weiß ich, ob Updates zur Verfügung stehen?

Die Updates werden in der Regel automatisch „ausgerollt“. Man kann die Runderneuerung aber auch forcieren. Über den Windows-Button plus Klick auf das Zahnrad-Symbol oder Systemsteuerung gelangt man zu „Update und Sicherheit“ beziehungsweise „System und Sicherheit“. Unter Windows Update kann man manuell nach neuen Windows-Versionen suchen und diese installieren – zuvor sollte man die hier beschriebenen Vorbereitungen treffen. Wichtig ist zunächst aber die Option „Nutzungszeit ändern“. Hier lassen sich persönliche Arbeitszeiten festlegen, um zu verhindern, dass einen die Runderneuerung auf dem falschen Fuß erwischt – also etwa bei der Arbeit. Auf seinen Supportseiten bietet der Konzern außerdem ein Media Creation Tool und einen Update Assistenten, mit denen sich Updates manuell anschieben lassen.