Überflutete Straßen, vollgelaufene Keller und Evakuierungen: Starke Regenfälle haben am Mittwoch in Teilen Deutschlands für Chaos gesorgt. Ein Überblick.
Wuppertal -
Überflutete Straßen, vollgelaufene Keller und Evakuierungen: Starke Regenfälle haben am Mittwoch in Teilen von Nordrhein-Westfalen für Chaos gesorgt. Zwei Feuerwehrmänner starben bei Einsätzen im Sauerland. Besonders angespannt war die Lage unter anderem in Hagen sowie in Wuppertal, wo eine Talsperre überlief. Nahe der Steinbachtalsperre in Euskirchen sollten mehrere Ortschaften evakuiert werden.
Der Krisenstab in Hagen erwarte „ein 25-jährliches Hochwasser“, teilte die Stadt mit. Wer in unmittelbarer Nähe von Flüssen wohne, werde dazu aufgerufen, sich in höher liegende Bereiche zu begeben. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) kündigte für Donnerstag einen Besuch in Hagen an, um sich dort ein Bild von der Lage zu machen.
Feuerwehrmänner kommen ums Leben
Im Märkischen Kreis im Sauerland starben am Mittwoch zwei Feuerwehrmänner während ihrer Einsätze. In Altena kam ein 46-jähriger Feuerwehrmann ums Leben, wie die Polizei mitteilte. Dort war ein Mann ins Wasser geraten, den herbeigerufene Feuerwehrleute retteten. Beim Einsteigen ins Einsatzfahrzeug sei der Feuerwehrmann dann selbst ins Wasser gefallen und abgetrieben worden. Der 46-Jährige konnte nur noch tot geborgen werden.
Ein 52-jähriger Feuerwehrmann kollabierte später während eines Einsatzes nahe dem Kraftwerk Elverlingsen. Die Polizei ging von einem internistischen Notfall aus.
Auch in Wuppertal war die Lage angespannt. Die Stadt warnte vor Überschwemmungen, nachdem die Wupper-Talsperre überlief. Es sei Sirenenalarm ausgelöst worden. Warnfahrzeuge fuhren durch die betroffenen Gebiete und informierten per Lautsprecherdurchsage die Anwohner. In einer Sporthalle wurde eine Notunterkunft eingerichtet.
Feuerwehr im Dauereinsatz
Die Feuerwehr war vielerorts in NRW im Dauereinsatz. In Städten wie Düsseldorf, Dortmund und Bochum sorgten vollgelaufene Keller, überflutete Straßen und umgestürzte Bäume für hunderte Einsätze.
Die Deutsche Bahn meldete Verspätungen und Zugausfälle. Aufgrund von Unwetterschäden sei unter anderem die Fernverkehrs-Strecke zwischen Köln und Dortmund nur mit erheblichen Einschränkungen befahrbar.
Auch in Rheinland-Pfalz und im Saarland warnte der Deutsche Wetterdienst vor überfluteten Kellern und Straßen sowie über die Ufer tretende Flüsse und Bäche. Die Autobahn A61 musste in Fahrtrichtung Süden auf der Höhe des Autobahndreiecks Bad Neuenahr-Ahrweiler komplett gesperrt werden. Grund war eine Fahrbahnunterspülung durch die starken Regenfälle.
Die Unwetterwarnungen vor teils extremen Dauerregen in Westdeutschland wurden in der Nacht zum Donnerstag aufgehoben.