Public viewing im Regen - dieses Bild könnte sich am Sonntagabend in weiten Teilen Deutschlands wiederholen. Foto: dpa

Der heftige Regen zieht so schnell nicht ab: Auch fürs Wochenende stehen in ganz Deutschland neue Regenschauer an. Und auch für das WM-Finale am Sonntagabend sind die Aussichten nicht rosig.

Der heftige Regen zieht so schnell nicht ab: Auch fürs Wochenende stehen in ganz Deutschland neue Regenschauer an. Und auch für das WM-Finale am Sonntagabend sind die Aussichten nicht rosig.

Offenbach - Es hat nicht geregnet, es hat geschüttet: Gewittergüsse haben von Donnerstagabend an vor allem die Mitte und den äußersten Süden Deutschlands getroffen. Sehr langsam zogen die schwarzen Wolken des Tiefs „Michaela“ von Osten nach Westen und ließen gewaltige Regenmassen ab. Auch für den Freitag erwarteten die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) heftige Unwetter, erst am Samstag werde sich das Wetter allmählich beruhigen. Zum Public Viewing am Sonntagabend drohe aber schon eine neue Gewitterzone - diesmal von Westen, sagte DWD-Sprecher Andreas Friedrich.

So wird das Wetter in den nächsten Tagen in Stuttgart

Die Temperaturgegensätze - im Norden sommerlich, im Süden kühl - verschwinden am Wochenende ganz allmählich. Aber immer noch wird das Wetter im Norden schöner sein als im Westen und Süden, wo neue Gewitterschauer aufziehen. Am Sonntagabend zum WM-Spiel bleibt es nach den Erwartungen der Meteorologen nur im Nordosten und Osten trocken. „Im Süden und Westen sollten Regenschirm und Regenjacke zur Ausrüstung gehören. Dort muss auch in der gesamten Nacht hier und da mit Schauern und Gewittern gerechnet werden“, sagte Meteorologe Andreas Würtz.

Am Donnerstagabend fiel der meiste Regen in Mittel- und Osthessen. In Nidderau nordöstlich von Frankfurt prasselten in einer Stunde 39 Liter Regen pro Quadratmeter herunter, mehr als die Hälfte des für Juli üblichen Monatsmittels. Im osthessischen Bad Hersfeld summierten sich die Niederschläge in 24 Stunden - von Donnerstag- bis Freitagvormittag - auf 64 Liter pro Quadratmeter. Von Rekorden liegt das allerdings noch weit entfernt: Die höchste Regenmenge innerhalb von 24 Stunden wurde am 12. August 2002 im Osterzgebirge mit 312 Litern pro Quadratmeter gemessen.

Auch das bisherige Regendefizit im ersten Halbjahr wurde von den heftigen Güssen noch lange nicht ausgeglichen. Von Januar bis Juni fielen laut DWD-Statistik 279 Liter Regen pro Quadratmeter - gut 100 Liter weniger als im Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990. Für die ersten elf Julitage allerdings wurde ein bundesweiter Schnitt von 56,3 Litern pro Quadratmeter erfasst. Das sind mehr als 70 Prozent des Monatsmittels.