„Tante Filda“, hier ein Foto von der Eröffnung im November 2021, ist der erste Unverpacktladen in Filderstadt gewesen. Foto: Caroline Holowiecki

Der genossenschaftlich organisierte Unverpacktladen in Bernhausen schwächelt seit einer Weile. Ein neues Konzept soll die Fixkosten decken. Wie soll das gehen?

Nach einem steilen Aufstieg stecken Unverpacktläden in der Krise. Immer wieder setzt es Schließungen, etwa in Stuttgart-Sillenbuch. Grund: Der Umsatz fehlt. Durch den Krieg in der Ukraine, die Energiekrise und die damit verbundenen Teuerungen sparen viele Leute – und gehen bisweilen lieber zum Discounter. Das trifft auch Tante Filda in Bernhausen. „Es kommen weniger Menschen“, sagte das Vorstandsmitglied Petra Wallner jüngst im Gespräch mit unserer Zeitung.

Nun will sich Tante Filda langfristig auf ein stabileres Fundament stellen. Unter dem Motto „Gemeinschaft statt Kundschaft“ soll ein neues Konzept umgesetzt werden. Nach dem Prinzip der solidarischen Landwirtschaft, bei dem die Kundschaft mit monatlichen Beiträgen die Betriebskosten deckt, sollen auch im Unverpacktladen Kunden einen Festbetrag geben, und für diesen Betrag können sie dann Waren einkaufen. „Für uns ist der Vorteil: Ich weiß am Anfang des Monats, dass die Fixkosten gedeckt sind“, erklärt Margareta Rakel, die im Vorstand für die Finanzen zuständig ist. Angedacht ist demnach, dass Kunden 96 beziehungsweise 48 Euro pro Monat zahlen. Ziel: idealerweise 5000 Euro pro Monat einplanen zu können.

Infotermine am 18. und 23. Januar

Tante Filda ist genossenschaftlich organisiert. 220 Menschen haben Geld investiert. „Viele Mitglieder machen es ideell, aber die kommen dann nicht auch unbedingt zum Einkaufen. Die finden die Idee klasse und unterstützen, aber dann war’s das“, erklärte Petra Wallner im November anlässlich des einjährigen Bestehens.

Bei der Neukonzeption unterstützen Experten aus Neuhausen, die gemeinschaftsbasierte Gründungen begleiten, außerdem tauschen sich die Mitglieder mit Branchenkollegen aus. Auch der Waiblinger Unverpacktladen B:Ohne hat sich für diesen Weg entschieden. „Wir machen ein gemeinsames Konzept“, sagt Margareta Rakel. Wer in Bernhausen mitmachen will, kann sich bei Infoterminen am 18. sowie am 23. Januar jeweils ab 18.30 Uhr im Laden alles erklären lassen.