Ein gläserner Steg verbindet das Foto: Heinz Heiss

Der Neubau der Untertürkheimer Wilhelmsschule wurde offiziell eingeweiht. Rund 200 Schüler können nun ganztägig betreut werden.

Untertürkheim - Seit September des vergangenen Jahres können die Grundschüler der Untertürkheimer Wilhelmsschule ihren Neubau schon nutzen, jetzt wurde das Gebäude durch Oberbürgermeister Wolfgang Schuster und die Schulleiterin Sibylle Ermel auch offiziell eingeweiht.

Rund 5,5 Millionen Euro hat sich die Stadtverwaltung die Vergrößerung der Wilhelmsschule kosten lassen. Laut Oberbürgermeister Schuster ist das Geld gut angelegt, eine Investition in den von der Stadt angestrebten Ausbau der Schulkinderbetreuung. Schließlich sei die Wilhemsschule, die bereit seit 2008 teilgebundene Ganztagsschule ist, auf diesem Gebiet eine Pionierin. Nach der Erweiterung durch den rund 1000 Quadratmeter großen Neubau können an der Untertürkheimer Grundschule rund 200 Schüler ganztägig betreut werden. Im kommenden Schuljahr sollen zwei neue Eingangsklassen im Ganztagsbetrieb starten.

Oberbürgermeister Schuster lobte auch die Architektur des Neubaus. Ein echtes „Schmuckstück“ sei in den vergangenen 20 Monaten auf dem Gelände der Wilhelmsschule entstanden. Der alter Pavillon aus den 1970-er Jahren, der ursprünglich an dieser Stelle stand, musste aus Platzgründen weichen. Er wurde bereits im Herbst 2009 abgerissen.

Ein Ort der Begegnung

Auch die Schüler freuen sich über ihr neues Schulgebäude. „Die Zimmer sehen mit weißen Wänden chic und sauber aus“, hieß es in einem Lied, das die Viertklässler bei der Einweihungsfeier am vergangenen Freitag sangen. In dem Lied ging es um eine Affenbande, die auf einem Baumstamm von einem weisen Elefanten unterrichtet wird. Doch mit so einem Baumstamm als Klassenzimmer würden sich die Schüler der Wilhelmsschule nicht zufrieden geben. „Uns reicht ein alter Baumstamm nicht“, dichteten sie weiter.

Stattdessen haben sie jetzt einen dreistöckigen Neubau mit sieben zusätzlichen Klassenzimmern, einem Lehrerzimmer, verschiedenen Angebotsräumen und einem großen Mensabereich. Durch die wandhohen Fensterfronten wirken die Zimmer hell und freundlich. Ein gläserner Steg verbindet das Gebäude mit dem unter Denkmalschutz stehenden Altbau aus dem Jahr 1907. Bei der Konzeption des neuen Schulhauses habe man bewusst darauf geachtet, dass sich das Gebäude möglichst gut in den Stadtteil einfügt, erklärte der Architekt Andreas Theilig bei der Einweihungsfeier. Durch die schlichte Architektur und den weißen Außenanstrich wirkt der Bau eher unauffällig. Zum Schulhof hin wurden Natursteine verbaut, in Anlehnung an die für die Weinanbauregion typischen Trockenmauern. Doch das neue Gebäude soll nicht nur Schulhaus sein. „Es soll auch ein Ort der Begegnung im Stadtteil werden“, sagte die Schulleiterin Sibylle Ermel. Schon jetzt seien dort der Elterntreff und die Mama-lernt-deutsch-Kurse untergebracht.