Aufgrund eines Bauvorhabens kann der Radweg gleich mitgebaut werden. Foto: Zweygarth

Die Stadträte haben sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, das Vorhaben nicht zu stoppen.

Untertürkheim - Die Zeichen für den neuen Radweg am Lindenschulzentrum stehen gut. Am Dienstagvormittag verständigten sich die Stadträte im Umwelt- und Technikausschuss des Gemeinderats darauf, das Vorhaben nicht zu stoppen. Es soll weiter geplant werden.

Die Grüne-Gemeinderatsfraktion hatte das Thema auf die Tagesordnung des Ausschusses gebracht. In einem Antrag hatten die Politiker Bedenken gegen den Bau geäußert: „Wir befürchten, dass bei der Erstellung des Wegs und durch den womöglich geplanten Bau von Straßenlampen oder Geländern die Wurzeln der Bäume geschädigt werden.“ Von „erheblichen Konsequenzen“ für die mächtige und idyllische Ufervegetation war die Rede. Im Ausschuss für Umwelt- und Technik stellten Claus Köhnlein, der Fahrradbeauftragte der Stadt, und Georg Schiel vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt nun die genauen Pläne vor. Demnach ist auf dem Uferstreifen zwischen dem Schulneubau und dem Oberkanal ein zwei Meter breiter kombinierter Fuß- und Radweg geplant. Mit dem Vorhaben schließe man die Lücke zwischen dem Karl-Benz-Platz, der Straße Zum Ölhafen und dem Neckartalradweg, erklärte Köhnlein. Auf Anregung des Schulverwaltungsamtes werde der Weg ein gutes Stück abgesenkt, sodass die Köpfe der Radler nicht vor den Fenstern der Klassenzimmer auftauchen. Drei Bäume müssten für den Weg gefällt werden, darunter eine Pflaume und ein Ahorn, die ohnehin nicht mehr standsicher seien. Somit bleibe ein gesunder Baum – ebenfalls ein Ahorn – , der weichen muss. Schiel räumte allerdings ein: „Es bleibt verhältnismäßig wenig Grün über.“ Köhnlein betonte, dass man mit dem Bau des Radwegs Anfang März beginnen müsse. Wenn die Bauarbeiten am Lindenschulzentrum erst einmal abgeschlossen seien, gebe es keine Möglichkeit mehr, das Vorhaben umzusetzen.

„Wenn sich die Gelegenheit, aufgrund eines Bauvorhabens einen Radweg anzulegen, bietet, sollten wir sie nutzen“, sagte Baubürgermeister Matthias Hahn. Grünen-Stadtrat Peter Pätzold entgegnete allerdings: „Wir sehen das kritisch.“ Ein Gehweg, der für Fahrradfahrer frei gegeben sei, habe nichts mit einer Planung des Radverkehrs zutun. Statt die Lücke an dieser Stelle zu schließen, sollte sich die Stadt endlich für das fehlende Verbindungsstück zwischen Karl-Benz-Platz und Inselstraße einsetzen. Doch mit dieser Meinung standen die Grünen allein. Die CDU-Stadträtin Beate Bulle-Schmid führte an, dass das Vorhaben den Zielen des Projektes „Stadt am Fluss“ entspreche, die Bürger würden auf diese Weise näher an den Fluss herangebracht. Auch Marita Gröger von der SPD sprach sich für den Radweg aus. Es sei wichtig, dass die Stadtbezirke an das Radwegenetz angeschlossen würden. Schließlich meldete sich auch der Untertürkheimer Bezirksvorsteher Klaus Eggert zu Wort: „Wir gewinnen mehr als wir verlieren.“ Er bat die Stadträte, dem Vorhaben zuzustimmen. Mit Erfolg: Der Radweg soll weiter geplant werden.