Das Lindenschulzentrum bekommt einen Neubau. 2013 soll er fertig sein. Foto: Zweygarth

Die Kleinkind-Betreuung und die Schulen, aber auch den Einzelhandel hat Klaus Eggert fest im Blick.

Untertürkheim Schulen, Spielhallen, Einzelhandel, Kitas, Baupläne und nicht zuletzt der Neckar: das Jahr 2012 war auch in Untertürkheim recht bewegt. Bezirksvorsteher Klaus Eggert erzählt, was für ihn und seinen Stadtbezirk in diesem Jahr wichtig war – und was auf die Untertürkheimer 2013 noch zukommen wird.
Herr Eggert, um mal positiv anzufangen: Was hat Ihnen denn in diesem Jahr besondere Freude bereitet?
Es war tatsächlich wieder ein spannendes Jahr auf so manchen Feldern, die für unseren Stadtbezirk besondere Bedeutung haben. In Fragen des Schulausbaus, der Spielplätze oder auch der Kitas sind wir wieder einen Schritt vorwärtsgekommen.

Was fällt Ihnen da konkret ein?
Beispielhaft ist der Neubau für das Lindenschulzentrum, für die Lindenrealschule und das Wirtemberg-Gymnasium. Der Bau soll so fertiggestellt werden, dass er zum Schuljahresbeginn 2013/14 bezogen werden kann.

In der Wilhelmsschule ist man da schon weiter . . .
Ja, die Grundschule hat ihren Neubau ebenfalls bezogen. Die Mensa ist in Betrieb. Und die Ganztagsschule läuft erfolgreich. Allerdings haben wir im Bereich der Luginslandschule noch eine Baustelle offen. Erst kürzlich haben wir im Bezirksbeirat das Aufhören der Werkrealschule beraten. Der Wunsch des Schulleiters, aus der Grundschule eine gebundene Ganztagsschule zu machen, steht im Vordergrund. Das werden wir im Rahmen des Schulentwicklungsplans weiterverfolgen und unterstützen. Die Neuordnung und Sanierung der Schulgebäude einschließlich der Turnhalle hat hohe Priorität.

Bei der Positivliste fehlt auch noch ein Kandidat: die Weinmanufaktur.
Die hat ihr 125-Jahr-Jubiläum über das gesamte Jahr hinweg gefeiert. Der Weinbau ist ein wesentliches Element unseres Bezirks – und zwar nicht nur historisch, sondern ganz aktuell auch durch das Collegium Wirtemberg, durch die privaten Weingüter und unsere Besenwirtschaften, die zu unserer Kultur gehören.

Sorge machen Ihnen seit Jahren die Spielhallen und der Einzelhandel. Wie kann man die Ortsmitte wieder attraktiv machen und den Trade-Down-Effekt aufhalten?
Dieses Thema ist ganz sicher ein Problem für die Ortsmitte und für ihre Attraktivität. Darum kümmert sich ja in vorbildlicher Weise unser Industrie-, Handels- und Gewerbeverein zusammen mit der Wirtschaftsförderung. Es ist ein schwieriges Feld, weil die Kommune relativ wenig Einflussmöglichkeiten hat. Wir haben zwar durch das Vergnügungsstättenkonzept eine wirksame Bremse eingezogen. Somit wird es in Untertürkheim keine weiteren Spielotheken geben. Allerdings haben die drei vorhandenen Bestandsschutz. Ansonsten kann die Stadt lediglich auf die Rahmenbedingungen wie die Parkplatzsituation einwirken, wie vor Jahren mit dem Postparkplatz geschehen. Ansonsten bleibt nur, bei jedem Laden, der leer steht, zu bangen und zu hoffen, dass eine Nachnutzung möglich wird und kein Leerstand entsteht.

Die Heimstiftung des Paul-Collmer-Heims will auf dem bisher städtischen Grundstück in Luginsland bauen. Wie weit sind wir da?
Ich hoffe, dass wir durch die Beratungen im Bezirksbeirat ein Stück weitergekommen sind. Den Bau brauchen wir dringend, allein wegen der Auswirkung des demografischen Wandels. Der Stadtbezirk hat ein absolutes Defizit bei solchen heimbezogenen betreuten Wohnungen. Insoweit ist mir eine möglichst zeitnahe Realisierung wichtig. Auch die Evangelische Heimstiftung als Bauträger sieht das so. Wenn ich die Äußerungen richtig deute, soll Ende 2013 mit dem Bau begonnen werden können.

Und das andere Grundstück, der Park entlang der Barbarossastraße?
Der Bebauungsplan wird für diesen Teilbereich mit dem Ziel einer Gemeinbedarfsfläche, das heißt konkret Kindertagesstätte und/oder Mehrgenerationenhaus, weiter bearbeitet. Die katholische Kirche baut meines Wissens nicht selbst. Was ich allerdings sicher weiß, ist, dass die Stadt, wenn die Planungen vorangeschritten sind, in Kaufverhandlungen mit der Kirche treten wird. Es könnte also durchaus sein, dass die Stadt dann dort eine Kindertagesstätte baut. Uns ist an einer möglichst schnellen Weiterplanung gelegen, damit wir eine viergruppige Kita erhalten – die wir dringend brauchen. Bis die dann steht, wird sicher noch einige Zeit vergehen. Man muss deshalb mit Nachdruck daran arbeiten.

Wie geht es jetzt weiter mit dem Neckar? Beim Workshop sind doch einige brauchbare Ideen für Untertürkheim diskutiert worden.
Ich würde den Rahmen weiter fassen, weil wir uns hier in den obere Neckarvororten über die Stadtbezirksgrenzen hinaus auch als Einheit sehen. Es sind insgesamt viele Vorschläge gemacht worden, die gerade gesammelt werden. Das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung hat diese schon übersichtlich in einem Plan umgesetzt. Bei uns in Untertürkheim werden die Vorschläge im Februar im Bezirksbeirat behandelt. Dann gehen diese an die Stadtverwaltung mit der Bitte zur Prüfung. Mit den Stellungnahmen rechne ich im Lauf des Jahres 2013.

Bei den Kindertagesstätten in Untertürkheim ist auch einiges in Bewegung.
Die Kitas sind mir unheimlich wichtig. Relativ weit gediehen sind die Planungen und Ausschreibungen für die zweigruppige Kita an der Großglocknerstraße 49/51. Der Bau ist finanziert, Baubeginn könnte im kommenden Herbst sein. Darüber hinaus gibt es nach wie vor einen Planungsauftrag für die Erweiterung und die Sanierung der Kita Ötztaler Straße 11 und 13 sowie im Bereich Fiechtner-/Sattelstraße. Diese beiden Verfahren laufen, allerdings gibt es noch keinen konkreten Zeitplan. Für die Ötztaler Straße müssen wir Finanzierungsmittel im Haushaltsplan 2014/15 anmelden. Das Thema wird uns also noch einige Zeit beschäftigen.