Ex-Landespolizeipräsident Gerhard Klotter (Archivbild) Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Gerhard Klotter spricht vor dem Untersuchungsausschuss um die sogenannte Polizei-Affäre – und äußert Zweifel an der frühen Beförderung des Inspekteurs. Die Hintergründe.

Der ehemalige Landespolizeipräsident Gerhard Klotter hat Zweifel an der frühen Beförderung des Inspekteurs der Polizei geäußert. Er selbst hätte einen Kollegen mit mehr Führungserfahrung für die Stelle des Inspekteurs ausgewählt, sagte Klotter am Montag vor dem Untersuchungsausschuss um die sogenannte Polizei-Affäre. „Ich hätte mir das nicht so vorstellen können“, sagte er. „Meine Präferenz wäre das nicht gewesen.“ Wenn man so jung auf eine solche Position komme, gebe es keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr. Klotter war bis 2013 selbst Inspekteur der Polizei und im Anschluss Landespolizeipräsident.

Der Inspekteur der Polizei, 50, steht wegen sexueller Nötigung vor Gericht. Er wurde im November 2020 mit damals 47 Jahren der jüngste Inspekteur in der Geschichte der Polizei Baden-Württemberg - und ist derzeit vom Dienst freigestellt. Er soll eine deutlich jüngere Hauptkommissarin in einer Kneipennacht im November 2021 sexuell genötigt haben. Der parlamentarische Untersuchungsausschuss beschäftigt sich mit sexueller Belästigung in Landesbehörden, der Beförderungspraxis bei der Polizei und der Weitergabe eines Anwaltsschreibens durch Innenminister Thomas Strobl (CDU).