Jens Stäudle, Leiter der Krebsberatungsstelle LINA am Robert Bosch Krankenhaus, unterstützt Patientinnen und Patienten sowie ihre Familien von der Diagnose bis zur Nachsorge. Foto: RBK/Christoph Schmidt

Nach der Diagnose Krebs, steht das Leben von Julia Kopf. Sie hat Angst vor der Therapie und sorgt sich darüber, wie es mit ihrer Familie und beruflich weitergeht. Hilfe und Unterstützung erfährt sie durch LINA.   

„Die Diagnose rauschte wie ein Tsunami durch mein Leben“, sagt Julia Karlinger (Name geändert). Die heute 41-Jährige erkrankte im September 2018 an Brustkrebs. Die Familie und Freunde gaben ihr Halt und Zuversicht und doch fühlte sich die Gymnasiallehrerin mit vielen Fragen allein.

LINA – Unterstützung für Menschen mit Krebs

Hier kommt LINA zu Hilfe: „LINA bedeutet lebensweltorientiert, integrativ, nah und aufsuchend“, erklärt Dr. Jens Stäudle, gelernter Krankenpfleger, Theologe und Psychoonkologe. Das Team um Stäudle am Robert Bosch Krankenhaus in Stuttgart steht Patientinnen und Patienten und deren Familien bei psychologischen, emotionalen und sozialrechtlichen Fragen zur Seite. Die dort Engagierten sind verlässliche Partner für vorwiegend junge Menschen bis etwa 50 Jahre, um die Herausforderungen einer Krebserkrankung besser zu meistern. Die erfahrenen Fachkräfte begleiten die Betroffenen bei Krebs während der akuten medizinischen Behandlung und weit darüber hinaus – von der Diagnose bis zur Nachsorge bieten sie individuelle Unterstützung an und schaffen so Sicherheit und Vertrauen.

Stäudle hat das Projekt 2011 ins Leben gerufen: „Ausgangspunkt unserer Arbeit ist immer die individuelle Lebenssituation mit ihren aktuellen Herausforderungen. Wir nehmen frühzeitig mit den Betroffenen Kontakt auf und sind in dieser schwierigen Zeit für sie da mit unserer ganz konkreten, praktischen Unterstützung“.

Das Team von LINA leistet individuelle psychosoziale Unterstützung für Patientinnen und Patienten mit lebensbedrohlichen Krankheiten bis zirka 50 Jahre. So organisiert und bespricht das Team von LINA mit seinen Patientinnen und Patienten zum Beispiel auch eine mögliche Wiedereingliederung in den Beruf, stellt den Kontakt zum Arbeitgeber her und hilft, wenn nötig, bürokratische Hürden, wie das Ausfüllen von Formularen, zu überwinden. „Wir sind ganz unkompliziert und immer zeitnah erreichbar“, sagt Stäudle.

Für Julia Karlinger ist das Beratungsangebot ein Segen: „Das Team schafft es, in einer schwierigen Situation Wege aus dem Sozialrechtsdschungel zu finden und darüber hinaus immer auch etwas Sinnstiftendes zu geben.“

Hilfe bei Krebs: „Ich erlebe ganz viel Dankbarkeit“

Jens Stäudle selbst sieht sich weniger als Therapeut, viel mehr als Wegbegleiter – von der Diagnose bis zur Rückkehr ins Leben: „Ich erlebe viele, intensive und wertvolle Begegnungen mit Menschen – und ich erlebe ganz viel Dankbarkeit.“

Der Verein „Freunde und Förderer des Robert-Bosch-Krankenhauses e. V.“ finanziert das Beratungsangebot LINA. Der 2004 gegründete Verein unterstützt auf Basis von Spendengeldern innovative Projekte und Forschungsvorhaben, die nicht durch die Regelversorgung abgedeckt sind. Darüber hinaus unterstützt der Verein LINA Support den Arbeitsbereich praktisch und finanziell.


Info: Näheres zu LINA am Stuttgarter Robert Bosch Krankenhaus findet sich auf der Webseite des Unterstützungsangebots.

Interessierte dürfen sich gerne auch per E-Mail direkt an Dr. Jens Stäudle wenden.