Das Bärenschlössle im Rotwildpark – für Radfahrer und Fußgänger gut zu erreichen, für Gehbehinderte nicht. Foto: Lichtgut - Oliver Willikonsky

Der Stuttgarter Peter Gernbacher setzt sich für Gehbehinderte ein. Er hat bisher 2100 Unterschriften für ein Bärenschlössle-Shuttle gesammelt. Jetzt hat er sich an die Stadträte gewandt.

Stuttgart - Neuer Anlauf für ein Bärenschlössle-Shuttle für Gehbehinderte: Peter Gernbacher, der diese Idee 2017 erstmals in die Öffentlichkeit getragen hat (wir berichteten), hat die Stuttgarter Gemeinderäte mit Blick auf die Kommunalwahl angeschrieben und für die Shuttle-Idee geworben. Nach seinen Angaben haben sich inzwischen mehr als 2100 Bürger auf Unterschriftenlisten eingetragen.

Für die CDU-Gemeinderatsfraktion signalisierte Fraktionsvize Beate Bulle-Schmid Unterstützung: „Das Thema eines Shuttlebusses liegt uns sehr am Herzen.“ Die CDU habe bereits im September 2017 eine Anfrage an die Verwaltung gestellt und eine grundsätzlich positive Antwort erhalten. Oberbürgermeister Fritz Kuhn hatte im vergangenen Jahr in einem Brief an Gernbacher geschrieben, die Voraussetzungen seien geklärt. „Sofern sich also für einen solchen Shuttle-Service ein Betreiber finden lässt, könnte Ihre Idee nun Wirklichkeit werden.“

Die SSB hat abgewunken

Von der angefragten Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) kam eine Absage – mit Verweis auf die fehlende Wirtschaftlichkeit. Dazu stellt Bulle-Schmid jetzt fest: „Ich bedaure es sehr, dass die SSB nicht bereit ist, einen solchen Shuttlebus zu betreiben.“ Für die Fraktionsgemeinschaft SÖS/Linke-plus erklärte Thomas Adler: „Die SSB ist ein öffentliches Unternehmen, das der Daseinsvorsorge verpflichtet ist. Es dürfe nicht einfach abwinken. „Unsere Fraktionsgemeinschaft wird sich damit nicht abfinden und Initiativen im Stadtrat und im Aufsichtsrat der SSB ergreifen mit dem Ziel eine Shuttle-Verbindung zu erreichen.“ Adler regte eine „interfraktionelle Verständigung“ an, damit Gehbehinderte schon in dieser Sommersaison das Bärenschlössle per Shuttle erreichen könnten. Stadtrat Bernd Klingler, (BZS) 23, unterstützt das Vorhaben ebenfalls.

Initiator Gernbacher erklärte zu seinen Beweggründen: „In Stuttgart und Umgebung gibt es viele gehbehinderte Menschen, die keine Möglichkeit haben, das beliebte Ausflugsziel im Rotwildpark aus eigener Kraft zu erreichen.“ Deshalb stelle ein Shuttle ein wichtiges Angebot dar.