Im asiatischen Raum stehen Nudeln ebenso auf dem alltäglichen Speiseplan, wie bei uns. Doch welche Nudelsorte passt zu welchem Gericht und wo liegen die Unterschiede zwischen Reisnudeln, Glasnudeln, Udon Nudeln, Soba Nudeln und Co.?
Stuttgart - Nudeln stehen auch in asiatischen Ländern auf der alltäglichen Speisekarte. Es gibt zahlreiche verschiedene Nudelsorten, die auf unterschiedliche Arten verarbeitet und für unterschiedliche traditionelle Gerichte verwendet werden können.
Reisnudeln
Bei Reisnudeln handelt es sich um Nudeln, die aus Reismehl hergestellt werden. Sie haben eine mattweiße Färbung, die ihnen auch beim Kochvorgang erhalten bleibt. Optisch ähneln sie Spaghetti oder auch Fadennudeln, jedoch sind sie deutlich länger als herkömmliche Nudelarten. Die Reisnudeln haben zwar vergleichsweise viele Kohlenhydrate und verfügen über wenig Eiweiß, doch sind sie glutenfrei und somit auch für Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit geeignet.
Man kann Reisnudeln auch kochen, doch im Grunde reicht es, sie mit kochendem Wasser zu übergießen und abgedeckt rund fünf Minuten ziehen zu lassen. Anschließend kann das Wasser abgegossen werden und die Nudeln werden weiterverarbeitet. Ein klassisches Gericht für welches Reisnudeln verwendet werden, ist Pad-Thai.
Glasnudeln
Glasnudeln sind sehr dünn und im gekochten Zustand nahezu durchsichtig. Auch sie werden in seltenen Fällen aus Reisstärke hergestellt, jedoch ist die gängige Herstellung, die mit Mung- oder Sojabohnen. Auch die Glasnudeln ähneln Spaghetti, sind jedoch viel feiner. Aufgrund ihrer feinen Form werden sie in Japan auch "Frühlingsregen" genannt. Auch die Glasnudeln weisen mehr Kohlenhydrate und weniger Eiweiß auf, sind jedoch auch fettarm.
Zur Zubereitung der Glasnudeln reicht ein kurzes Einweichen in kochendem Wasser. Alternativ können die Nudeln auch unverarbeitet direkt frittiert oder gebraten werden. In Ostasien sind die Glasnudeln ein alltägliches Gericht. Aufgrund des neutralen Eigengeschmacks, werden sie gerne mit etwas Scharfem kombiniert.
Soba Nudeln
"Soba" bedeutet übersetzt "Buchweizen" und verrät so schon die Hauptzutat dieser Nudelsorte. Soba Nudeln werden aus Wasser und Buchweizenkörnern hergestellt. Die Herstellung ist sehr aufwendig und bedarf in Japan einer dreijährigen Ausbildung. Die glutenfreien Nudeln haben einen leicht bräunlichen Farbton und schmecken nussig. Aufgrund dieses Eigengeschmacks brauchen die Soba Nudeln keine pompösen Soßen als Zusatz, sondern werden meist nur mit einem Dip gegessen.
Zur Zubereitung genügt es, die Nudeln mit kochendem Wasser zu übergießen und wenige Minuten quellen zu lassen. Die Soba Nudeln werden in Japan überall gegessen. Im Sommer werden sie gerne kalt serviert, hierfür werden sie mit Eiswürfeln gekühlt und anschließend mit einem würzigen Dip serviert. Klassische Gerichte mit Soba Nudeln sind Tanuki-Soba, Tempura-Soba oder auch Zaru-Soba.
Udon Nudeln
Bei dieser Delikatesse handelt es sich um eine Nudelsorte der japanischen Küche. Die Udon Nudeln sind die dicksten Nudeln und werden aus Wasser, Salz und Weizenmehl hergestellt. Aufgrund ihrer Dicke reicht es nicht aus, diese Nudelsorte mit Wasser zu übergießen. Die Udon Nudeln sollten für zwei Minuten auf dem Herd kochen, bevor sie gar sind. Die ideale Konsistenz weicht von der herkömmlicher Nudeln ab, da die Udon Nudeln sehr weich verzehrt werden. Daher sind sie besonders als Suppeneinlage sehr beliebt.
Die Basis der meisten Udon-Gerichte ist die Dashi Brühe. So ist Kake Udon eine klassische heiße Udon-Suppe mit Frühlingszwiebeln, während Kitsune Udon zusätzlich frittierten Tofu enthält und Yaki Udon gebratene Nudeln mit verschiedenstem Gemüse sind.
Mie Nudeln
Auch die Mie Nudeln sind eine traditionelle Nudelsorte aus Asien. Diese Nudeln bestehen ebenfalls aus Weizenmehl, Salz und Wasser. In seltenen Fällen enthalten sie auch Eier. Auch die Mie Nudeln ähneln den Spaghetti, sind aber noch dünner. Doch egal wie dick oder dünn die Mie Nudeln sind, sie sind vor allem sehr lang. Deshalb werden sie oft getrocknet und in Knäueln abgepackt und verkauft. Auch die Mie Nudeln werden zur Zubereitung lediglich mit kochendem Wasser übergossen und eingeweicht. Sie werden vor allem als Einlage für Suppen verwendet, wie Hühnersuppe, oder auch zu Fleisch und Fisch.
Ramen Nudeln
Die Ramen Nudeln sind der wichtigste Bestandteil der berühmten Ramen Suppe. Diese japanische Nudelsorte besteht aus Wasser, Weizenmehl und Salz und wird hauptsächlich mit der Ramen Suppe gegessen. Die Ramen Suppe variiert meist nur durch verschiedene Arten von Brühen. In einer klassischen Ramen befinden sich neben den Nudeln noch Ei, Gemüse wie Karotten und Spinat, Pak Choi und Pilze. Beispielhafte Ramen-Variationen sind:
- Shoyu-Ramen: eine klare Brühe mit Sojasoße, die vor allem in Tokio gerne gegessen wird.
- Miso-Ramen: Bei Miso handelt es sich um eine Paste aus fermentierten Sojabohnen, die zur Würze der Brühe verwendet wird.
- Shio-Ramen: eine helle Brühe aus Fisch und Meeresfrüchten gekocht.
- Tonkotsu-Ramen: eine helle und trübe Brühe aus gekochten Schweineknochen.
Shirataki Nudeln
"Shirataki" ist japanisch und bedeutet "weißer Wasserfall". Die durchsichtigen Fadennudeln ähneln den Glasnudeln, sind aber etwas dicker als diese. Sie werden aus der Konjakwurzel gewonnen und enthalten viel Wasser, wenig Fett und keine Kohlenhydrate. 100 Gramm Nudeln haben nur fünf Kalorien und keine Kohlenhydrate. Deshalb sind die Shirataki Nudeln mittlerweile zum absoluten Diät- und Lowcarb-Hit geworden. Die Nudeln lassen sich in alle asiatischen Gerichte integrieren und haben nahezu keinen Eigengeschmack. Shirataki Nudeln nehmen den Geschmack von Soßen und Gewürzen wunderbar auf.
Somen Nudeln
Auch bei den Somen Nudeln handelt es sich um eine japanische Delikatesse. Somen Nudeln bestehen aus Weizenmehl, Wasser und Salz, weisen aber einen eher süßlichen Geschmack auf. Die Fadennudeln sind dünner als Udon und benötigen nur eine kurze Garzeit. Sie sind, wie viele andere asiatische Nudelsorten, warm und kalt genießbar. In einer heißen Brühe serviert, spricht man von Nyumen. Doch im Sommer werden die Somen Nudeln auch gerne kalt mit Sojasoße oder einem Dip, garniert mit Frühlingszwiebeln serviert. Das außergewöhnliche an den Somen Nudeln ist die Zubereitung. So werden sie nicht, wie die anderen Nudelsorten ausgerollt und geschnitten, sondern werden in die Länge gezogen.