Das sind die Unterschiede bei den Impfstoffen. Foto: arda savasciogullari / shutterstock.com

Bisher konnte man bei den Corona-Impfungen zwischen mRNA- und Vektorimpfungen wählen. Bald sollen noch Totimpfstoffe dazu kommen. Was die Unterschiede sind, erfahren Sie hier.

Das aktuelle Pandemie-Geschehen beschäftig viele. Die Infektionszahlen befinden sich auf einem Rekordhoch und steigen weiter. Nach fast 2 Jahre Pandemie gewinnt daher vor allem das Thema Impfen immer mehr an Bedeutung. In Europa sind mittlerweile vier Impfstoffe gegen das Coronavirus zugelassen, welche auch in Deutschland verwendet werden. Zum Einsatz kommen dabei die mRNA-Impfstoffe Comirnaty von Biontech/Pfizer und Spikevax von Moderna und zum anderen die Vektorimpfstoffe Vaxzevria von AstraZeneca und Janssen von Johnson & Johnson. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft momentan zusätzlich auch Totimpfstoffe von verschiedenen Herstellern.

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Was sind die Unterschiede der Impfstofftypen?

Das Ziel aller Impfstoffe ist es, dem Immunsystem Informationen darüber zu geben, wie das Virus beschaffen ist. So kann sich der Körper am besten auf eine mögliche Infektion vorbereiten bzw. diese im Idealfall sogar verhindern. Die verschiedenen Impfstoffe geben dabei die Information der Virusbeschaffenheit auf unterschiedliche Weise an das Immunsystem weiter. Die Impfstofftypen unterscheiden sich dabei wie folgt:

Vektorimpfstoffe

Bei Vektorimpfstoffen (AstraZeneca und Johnson & Johnson) wird nur die DNA des Spikeproteins an der Oberfläche als Information für das Immunsystem genutzt. "Vektor" ist dabei die Bezeichnung für ein harmloses Virus, in das der DNA-Teil des Spike-Proteins des Coronavirus integriert wird. Das Immunsystem liest anschließend die Informationen über das Spike-Protein aus und kann dementsprechend mit Antikörpern reagieren.

Totimpfstoffe

Totimpfstoffe basieren auf abgetöteten Corona-Viren. Diese sind als Corona-Impfung in der EU momentan noch nicht zugelassen. Im Gegensatz zu mRNA- und Vektorimpfstoffen kommt beim Totimpfstoff keine Gentechnologie zur Anwendung, da größtenteils unveränderte Viren des Coronavirus (oder Teile davon) zusammen mit Wirkverstärkern eingesetzt werden. Die jährliche Grippeimpfung ist ebenfalls ein Totimpfstoff.

mRNA-Impfstoffe

Bei mRNA-Impfstoffen (Biontech/Pfizer und Moderna) steht das "mRNA" für messenger-Ribonucleinsäure. Die Aufgabe von mRNA ist es, die Baupläne aus der DNA zu übersetzen. Bei mRNA-Impfstoffen werden nur die mRNA-Teile verwendet, welche die Bau-Informationen für die Eiweiße der Virushülle (Spikeproteine) enthält. Der Körper beginnt nach der Impfung damit, vorübergehend die Oberflächeneiweiße des Virus herzustellen, woraufhin das Immunsystem mit der Produktion von Antikörpern beginnt. Nach kurzer Zeit werden die mRNA-Stoffe vom Körper wieder ausgeschieden und die Produktion der Oberflächeneiweiße endet. Was bleibt, ist die Fähigkeit des Immunsystems die Antikörper erneut schnell produzieren zu können.

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