Thomas Wiesbauer, hier 2021 in seinem Kran-Unternehmen, ist tot. Foto: factum/Jürgen Bach

Thomas Wiesbauer, der Geschäftsführer eines Bietigheim-Bissinger Kran-Unternehmens, IHK-Bezirkskammer-Präsident und langjährige Kommunalpolitiker ist am Donnerstag an seinem Urlaubsort gestorben.

Große Bestürzung in Bietigheim-Bissingen und im Landkreis Ludwigsburg: Thomas Wiesbauer ist im Alter von 53 Jahren am Donnerstag im Urlaub verstorben. Das teilt die Stadt Bietigheim-Bissingen mit. Der Geschäftsführer der Firma Wiesbauer Krane leitete das Unternehmen in der dritten Generation zusammen mit seiner Frau Sabine und seinem Bruder Jochen seit 1990. Er hatte in jüngster Zeit mehr und mehr Verantwortung an seine Kinder abgegeben.

In Bietigheim-Bissingen war der Unternehmer auch als kerniger, wortgewandter, aber auch humorvoller Chef der CDU-Fraktion eine Hausnummer: Seit 2004 Mitglied des Gemeinderats, leitete er die Fraktion seit 2014. Neue Weihen hatte er überdies erst vor einem Jahr im Landkreis Ludwigsburg erhalten, als er als Nachfolger von Albrecht Kruse zum Präsidenten der Bezirkskammer Ludwigsburg der IHK Region Stuttgart gewählt wurde.

Wiesbauer war von Haus aus Optimist. Er lenkte seinen Blick auf das halb volle statt auf das halb leere Glas. „Bei mir ist die Tendenz größer, dass ein Glas immer voller statt leerer wird“, sagte er in einem Interview mit unserer Zeitung drei Wochen nach Amtsantritt als IHK-Bezirkschef. Allerdings sei er kein Zweckoptimist, betonte der damals 52-Jährige.

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Das Ruder in der Bezirkskammer übernahm er mitten in der Coronapandemie und damit in einer für viele Unternehmen wirtschaftlich nicht einfachen Situation. Doch Wiesbauer hatte viel vor. Eine Krise sei die beste Chance für den Wandel und die beste Chance für den Schritt nach vorn, sagte er. Wenn es schwer würde, könne man sich einigeln und erst einmal abwarten – doch das sei genau das Gegenteil von dem, was einen Unternehmer ausmache.

„Sein Verlust ist ein tiefer Einschnitt in seiner Familie, seinem Unternehmen wie auch in seiner ehrenamtlichen Arbeit“, erklärte die Stadt Stadt Bietigheim-Bissingen am Freitag. Man werde ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren, versicherten ein schockierter Oberbürgermeister Jürgen Kessing und Wiesbauers Gemeinderatskolleginnen und -kollegen. Auch die IHK zeigte sich tief betroffen. „Seine zupackende Art, sein Humor und sein unermüdlicher Einsatz für die regionale und die überregionale Wirtschaft werden uns immer in Erinnerung bleiben“, sagte IHK-Präsidentin Marjoke Breuning. Seit dem ersten Tag seines Engagements in der Bezirksversammlung Ludwigsburg 2009 sei es ihm ein Anliegen gewesen, die duale Ausbildung voranzubringen; als Präsident habe er besondere Motivation in das Thema Bürokratieabbau gelegt. Die IHK werde Thomas Wiesbauer sehr vermissen, so Breuning. „Er hinterlässt eine große Lücke. Wir sind ihm in jeglicher Hinsicht zu großem Dank verpflichtet.“