Esslinger Unternehmer stehen vor großen Herausforderungen: Bürokratie, hohe Immobilienpreise und Fachkräftemangel belasten die Region. Eine IHK-Umfrage beleuchtet die drängendsten Probleme.
Eine als ausufernd wahrgenommene Bürokratie und zu hohe Immobilienpreise liegen Unternehmern im Kreis Esslingen besonders schwer im Magen. Dicht dahinter folgen die Gewerbe- und Grundsteuern sowie die Energiepreise. Dies geht aus einer noch nicht veröffentlichten Umfrage der IHK-Bezirkskammer Esslingen-Nürtingen unter Unternehmern im Kreis Esslingen hervor, wie der Geschäftsführer der Bezirkskammer Christoph Nold in einer Rede auf dem Frühjahrsempfang am Dienstagabend sagte.
Von 15 genannten Problemfeldern, die derzeit in Deutschland besonders häufig im Gespräch sind, machen sich die Unternehmer auch Sorgen über die Lohnkosten, das Investitionsklima und den Mangel an Wohnraum. Weniger bedrückend dagegen sind die Felder „Kundentreue“ und „Fernstraßen“.
Fachkräftemangel und Bildung: Esslingens drängende Herausforderungen
Als besonders wichtig werden neben den Immobilienpreisen und dem Wohnraum auch die Problemfelder Fachkräfte und Bildung angesehen.
Das derzeitige Weltgeschehen wie die Zollpolitik der USA und die verstärkte Exportkontrolle Chinas auf Seltene Erden wirke bedrohlich, sagte die Präsidentin der IHK-Bezirkskammer Vanessa Bachofer. Gleichzeitig hoffe sie, dass sich die EU in der Folge wieder stärker auf Freihandelsabkommen konzentriere, die lange Zeit verzögert worden seien.
Das Koalitionspapier von Union und SPD, das der kommenden Bundesregierung als Leitfaden dient, bewertete Bachofer positiv, „auch wenn es etwas ambitionierter hätte formuliert werden können“.
Gastredner Bernhard Pörksen, Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen, warb auf der Veranstaltung für die Vermittlung von mehr Medienkompetenz in den Schulen. Bachofer sagte, die Vermittlung von Medienkompetenz spiele zumindest an den gewerblich-technischen Berufsschulen keine Rolle. Sie beklagte, dass man an manche Auszubildenden gar nicht mehr „ran komme“, weil sie sich nur noch in ihrer eigenen Bubble – also einer speziellen sozialen Blase – bewegten.