In Plochingen soll die „kleine Unterführung“ als Zufahrt zum Filsgebiet West für Autos gesperrt werden. Stattdessen soll sie künftig Radfahrern und Fußgängern vorbehalten sein. Im Gemeinderat wurde darüber gestritten. So ging es aus.
Es gibt Bedenken dagegen, die sogenannte „kleine Unterführung“ – die westliche Zufahrt zum Filsgebiet West – für den Autoverkehr zu schließen. Die Mehrheit des Ausschusses für Technik und Umwelt (ABTU) bleibt aber dabei.
Wenn das Filsgebiet West neu geordnet wird, was derzeit in Planung ist, soll der Zugang über den zentrumsnäheren Filsweg Radfahrern und Fußgängern vorbehalten bleiben. Kraftfahrzeuge müssen dann über die Filsallee fahren. Das entspricht einem Umweg von bis zu einem Kilometer, falls man aus der Plochinger Innenstadt kommt und in den Westen des Gebiets, zum Beispiel zum dort ansässigen Hofladen, will. Bei der Anfahrt von Reichenbach her ist diese Zufahrt näher und bei einem Ziel im östlichen Gebiet ungefähr gleich weit.
Fahrbahn wohl zu schmal
Die CDU lehnte im ABTU die Schließung der kleinen Unterführung ab. Das sei eine schöne Lösung, wenn man nur die Radler und Fußgänger im Blick habe, sagte Reiner Nußbaum. Er glaube aber, dass die Bevölkerung sie nicht wolle: „Wir sind deshalb ganz klar dafür, dass die Unterführung zunächst mal offenbleibt.“ Auch Dagmar Bluthardt (SPD) hatte Bedenken und regte eine Probephase an. Verena Schümann (ULP) erinnerte an den Kompromissvorschlag, den Filsweg zur Einbahnstraße für Autos zu machen, während Lorenz Moser (OGL) meinte: Wer die Verkehrswende ernst nehme, müsse hier für Kraftfahrzeuge schließen. Das sei auch ein Sicherheitsthema, sagte er, was die Planer bestätigten. Mit Geh- und Radwegen reiche die Fahrbahnbreite zumindest für einen Zweirichtungsverkehr nicht aus.
Drittes Gleis für Filstalstrecke
Die Abstimmung im ABTU bestätigte dann, wenn auch knapp, den Beschluss, diesen Zuweg ausschließlich Nicht-Motorisierten vorzubehalten. Ansonsten gab es kaum Diskussionsstoff bei der Abwägung der im Rahmen der frühzeitigen Unterrichtung eingegangenen Anmerkungen. Geändert wurde, neben weiteren Details, die Baugrenze zur Bahnlinie, damit die DB die Möglichkeit hat, ein drittes Gleis für die Filstalstrecke zu bauen.
Der Gemeinderat soll am 1. April den Bebauungsplanentwurf beschließen, dann wird dieser erneut ausgelegt.