Das Land will Flüchtlinge so schnell wie möglich aus den Notquartieren in die Kommunen verlegen – und macht auch über die Feiertage keine Pause Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Viele Kommunen wissen nicht mehr wohin mit all den Flüchtlingen. Doch es gibt auch über den Jahreswechsel keine Chance zum Verschnaufen: Das Land will auch zwischen den Feiertagen, wenn das Personal knapp ist, weiter Menschen überstellen.

Stuttgart - Aufgrund des nach wie vor hohen Unterbringungsdrucks in Baden-Württemberg wird das Land auch über den Jahreswechsel den Stadt- und Landkreisen Flüchtlinge überstellen.

„Die Zuweisungen müssen weitergehen. Wir werden uns aber auf die Werktage beschränken. An den Feiertagen selbst planen wir keine Verlegungen“, sagte eine Sprecherin des zuständigen Regierungspräsidiums in Karlsruhe unserer Zeitung. Normalerweise sind Personal und Unterbringungsmöglichkeiten zwischen den Jahren besonders knapp. Zudem weiß niemand genau, wie viele Flüchtlinge kommen werden. Deshalb hat das Land die Kreise über den Landkreistag aufgefordert, sicherzustellen, dass eine 24-stündige Erreichbarkeit der wesentlichen Ansprechpartner gegeben ist.

Verschiedene Landkreise haben bereits reagiert

In vielen Stadt- und Landkreisen sind Unterkünfte bereits jetzt so schwer verfügbar, dass spätestens zum Jahresanfang Engpässe bevorstehen könnten – mitten in der Ferienzeit. „Wir hoffen, dass es zwischen den Feiertagen nicht zu umfangreichen Verlegungen kommt. Das wünschen wir uns nicht. Aber wir müssen dafür gewappnet sein“, sagte Dietmar Herdes vom Landkreistag. Das Land habe zugesichert, so schonend wie möglich vorzugehen.

Verschiedene Landkreise haben bereits reagiert. So hat das Esslinger Landratsamt alle Kommunen angeschrieben mit der Bitte, Ansprechpartner zur Verfügung zu stellen und weitere Aufnahmekapazitäten zu schaffen. In dem Brief heißt es, schon von nächster Woche an bestehe eine Lücke von 750 Plätzen. „Inzwischen haben wir die Kommunen abtelefoniert und es geschafft, zumindest bis Jahresende genug Plätze zu finden“, sagt Sprecher Peter Keck. Allerdings gebe es von Januar an immer noch „ein großes Loch“. Die Stadt Stuttgart rechnet bis zum Jahresende nach neuen Informationen des Landes mit 1266 zusätzlichen Flüchtlingen.