Bei Passwörtern machen es die Deutschen potenziellen Dieben sehr einfach. Foto: dpa

In Sachen Passwörter zeigen sich die Deutschen wieder einmal sehr unkreativ. Die beliebtesten Codes sind nach wie vor nicht nur für Experten relativ leicht zu knacken.

Stuttgart - Fantasievoll und lang sollten Passwörter sein - doch die Deutschen sind dabei nicht sehr kreativ. Beliebtestes Passwort im Jahr 2018 war wie schon im Vorjahr „123456“, wie das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam ermittelte. Schwache und unsichere Zahlenreihen folgen: „12345“ und „1234567“ belegen Platz zwei und drei, „12345678“ erscheint auf Platz fünf und „1234“ auf Platz acht. Auch „passwort“ ist beliebt, ebenso „master“.

Derart schwache Passwörter glichen Haustüren, an denen von außen ein Schlüssel steckt, kritisierte HPI-Direktor Christoph Meinel. „Sie sind geradezu eine Einladung zum Identitätsdiebstahl.“ Vor allem die weit verbreitete Mehrfachnutzung von Passwörtern für unterschiedliche Dienste sei „wirklich leichtsinnig, wenn man bedenkt, welche Schäden einem hierdurch entstehen können“.

Kostenlose Prüfung

Das HPI veröffentlicht jedes Jahr die meistgenutzten Passwörter der Deutschen. Datengrundlage sind laut Institut rund 500.000 Zugangsdaten aus dem Datenbestand des HPI Identity Leak Checker, die auf E-Mail-Adressen mit .de-Domäne registriert sind und dieses Jahr geleakt wurden. Insgesamt wurden 2018 demnach mehr als 60 Millionen Identitäten aus 120 Datenlecks in den Identity Leak Checker eingepflegt.

Der Identity Leak Checker ist ein Online-Sicherheitscheck des HPI, wo jeder Internetnutzer kostenlos durch Eingabe seiner E-Mail-Adresse prüfen lassen kann, ob Identitätsdaten von ihm frei im Internet kursieren und missbraucht werden könnten.