So wird’s gemacht: Sicher abschließen mit einem stabilen Schloss. Foto: dpa

Rund 72 Millionen Fahrräder gibt es in Deutschland. Fast jeder Bundesbürger besitzt damit ein Zweirad. So beliebt die Tret-Vehikel beim Verbraucher sind, so begehrt sind sie bei Dieben. Mehr als 330 000 Räder wurden 2015 gestohlen. In unserer achtteiligen Serie dreht sich deshalb alles um den Fahrraddiebstahl.

Stuttgart - Fahrradklau ist dreist, nervt und kostet unnötig Zeit und Geld. Fahrraddiebe lauern überall. So schrecken Sie Langfinger ab, bevor die Übeltäter zur Tat schreiten:

1. Rad unter Beobachtung

Benötigt ein Dieb mehr als drei Minuten, um das Fahrrad zu stehlen, lässt der durchschnittliche Gelegenheitsdieb schnell die Finger davon.

Wählen Sie gut einsehbare Abstellanlagen, die für Diebe das Risiko erhöhen, enttarnt zu werden. Billige Kabelschlösser kann immer schnell und unbemerkt geknackt werden. Je hochwertiger die Sicherung ist, desto mehr Zeit und Aufwand sind nötig. Das schreckt Diebe ab.

2. Nicht am Schloss sparen

Nur gute Fahrradschlösser (stabile Bügel-, Falt- und Kettenschlösser mit VdS-Zertifikat) kaufen. Noch besser: Zwei Schlösser, wobei das zweite einfacher sein kann und das schwerere stationär gelagert werden kann.

3. GPS-Tracker fürs Rad

Bei teuren Rädern empfehlen sich GPS-Tracker. Sie können in Fahrradlampen, Sattelstützen oder in den Rahmen eingebaut werden und erleichtern das Wiederauffinden. Das GPS-Signal sendet dem Besitzer eine Alarm-SMS, wenn das Rad von seinem Standort fortbewegt wird.

4. Auffälligkeit beim Rad ist Trumpf

Individualisieren Sie das Rad mit auffälligen Farben oder Aufklebern oder Accessoires. Diebe werden schwerer einen Abnehmer finden und lassen vielleicht die Finger davon.

5. Räder sicher und hoch abschließen

Das Rad sollte immer an einem stabilen Gegenstand angeschlossen werden (Laternenmast oder Zaun). Viele Hausratversicherungen legen Wert darauf, dass die Fahrräder über Nacht im Hof eines Hauses oder dem Keller eingeschlossen sind. Bringen Sie Ihr Schloss an einer hohen Position an. Keinesfalls sollte es die Erde berühren. So erschweren Sie dem Dieb die Arbeit, denn er kann sein Werkzeug nicht am Boden abstützen.

6. Rad codieren und richtig versichern

Ein codiertes Fahrrad zeigt, wer der wahre Besitzer ist. Damit wird das Velo als Diebesgut für professionelle Langfinger uninteressant, weil es praktisch unverkäuflich wird. Gelegenheitsdiebe wird die Codierung nicht abschrecken. Doch es erleichtert die Rückgabe an den Eigentümer, wenn ein herrenloses Fahrrad nach dem Diebstahl abgestellt und der Polizei gemeldet wird. Fahrradklubs, Radgeschäfte oder die Polizei bieten Infos zur Codierung.

Denken Sie an die richtige Versicherung: Sie haben zwei Möglichkeiten vorzusorgen: über eine spezielle Fahrrad- oder über die Hausratversicherung. Bei Letzterer ist der Basisschutz mitunter inklusive.

7. Radsattel beim Abstellen mitnehmen

Ohne den Sattel am Rad hat vor allem der Gelegenheitsdieb kaum einen Anreiz das abgeschlossene Velo zu klauen.

8. Rechnung aufbewahren

Wer ein Fahrrad kauft, sollte sich eine Rechnung ausstellen lassen und diese aufbewahren.

9. Fotos machen

Unbedingt Fotos vom Fahrrad machen. Das erleichtert die Beweisführung im Falle eines Diebstahls gegenüber der Polizei und der Versicherung.

10. Futsch ist futsch

Ist ein Rad einmal geklaut, sind der Kreativität im Abtransport und Weiterveräußerung durch Diebe keine Grenzen gesetzt: Die Räder werden oft schon in Deutschland zerlegt oder komplett als Hehler-Ware auf Wochen- und Flohmärkten oder im Fahrradhandel im In- und EU-Ausland zu Geld gemacht.