Die Proteste in den USA greifen immer weiter um sich: in vielen Metropolen demonstrieren die Menschen gegen Rassismus. Foto: AFP

Die Proteste weiten sich aus, aber US-Präsident Donald Trump setzt auf Konfrontation. Der hartnäckige Rassismus bedroht wie ein Krebsgeschwür die Gesellschaft von innen. George Floyd war das jüngste, gewiss aber nicht das letzte Opfer, meint US-Korrespondent Thomas Spang.

Washington - Wenn Unruhen die Sprache der Überhörten sind, machen diese nun mehr als deutlich auf sich aufmerksam. Zuerst gingen nach dem gewaltsamen Tod Floyds in Minneapolis ein Polizeirevier, Supermärkte und Restaurants in Flammen auf. Nun scheint das ganze Land zu brennen. Wie zuletzt 1968 nach dem Tod Martin Luther Kings, von dem die eingangs zitierte Beobachtung stammt. Heute wie damals mahnen wohlmeinende Bürgermeister und Gouverneure dazu, friedlich zu demonstrieren. Gewalt, so predigen sie den Demonstranten, sei keine Lösung. Ein Appell, der bei vielen verpufft, die darin einen empörenden Doppelstandard beim Denken erkennen – schließlich sehen sich Afroamerikaner permanent einem ungerechten System staatlicher Gewalt ausgesetzt.